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DOI: 10.1055/s-0042-1754853
Neuartige histologische Kategorisierung als Prognosefaktor für das AEG II und III–Analyse einer großen Single-Center-Kohorte
Einleitung Das Adenokarzinom des gastroösophagealen Übergangs (AEG) gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen in der westlichen Welt mit steigender Inzidenz. Der prognostische Einfluss und die Anwendbarkeit der Lauren-Klassifikation (LK) wurden jedoch bisher nicht im Detail untersucht.
Zielsetzung Ziel dieser Analyse war es, die onkologischen Outcome von Tumoren des gastroösophagealen Übergangs in Bezug auf den Lauren-Histotyp(LH) zu untersuchen.
Methodik Es wurden Daten aus der prospektiv dokumentierten Datenbank des Klinikums Rechts der Isar für Patienten analysiert, die sich zwischen 1984 und 2018 reseziert wurde. Univariate und multivariate Regressionsanalysen wurden durchgeführt, um Prädiktoren für das Gesamtüberleben (OS) zu identifizieren. Kaplan-Meier-Analysen(KMA) wurden durchgeführt, um die Überlebensraten in Abhängigkeit vom LH zu untersuchen. Nach der Identifizierung von zwei unterschiedlichen histologischen Kategorien mit prognostischen Auswirkungen wurde ein Propensity-Score-Matching (PSM) durchgeführt, um Confounder auszugleichen und die onkologischen Ergebnisse retrospektiv zu bewerten.
Ergebnisse Es wurden 1710 Patienten aufgrund eines AEGs behandelt. Ausschlusskriterien waren: R2-Resektionen (n= 134), metastasierte Erkrankung (n= 296), 30-Tage-Mortalität (n= 45), Siewert Typ I (n= 21) und fehlende Daten (n= 61). Schließlich wurden 1153 Patienten ausgewertet. In einer multiplen Variablenanalyse waren Alter, UICC-Stadium, alle LH, R-Stadium und postoperative Komplikationen signifikante Prädiktoren für das OS. Die KMA zeigte signifikante Überlebensunterschiede zwischen intestinalen, diffusen und gemischten Lauren-Histotypen (p= 0,001 und p= 0,029). Die Überlebensraten waren vergleichbar zwischen nicht klassifizierbaren und intestinalen LH (p= 0,16) und zwischen diffusen und gemischten Typen (p= 0,56). Bei der Kombination von nicht klassifizierbaren, gut und mäßig differenzierten LH und bei der Kombination von schlecht differenzierten intestinalen, diffusen und gemischten Typen wurden zwei hoch prognostische Gruppen identifiziert (p< 0,0001). Dies wurde nach PSM für mögliche Störfaktoren bestätigt.
Schlussfolgerung Die LH zeigen einen hohen prognostischen Wert nach onkologischer Resektion von AEGs (Siewert Typ II und Typ III) an einem Zentrum. Eine vereinfachte LK auf der Grundlage der Lauren-Subtypen ergab eine klare Unterscheidung der prognostischen Gruppen und sollte für weitere Untersuchungen in Betracht gezogen werden.
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Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
19. August 2022
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