Pankreaschirurgie im hohen Alter

Einleitung Weltweit steigt die Inzidenz der malignen Tumoren des Pankreas und der periampullären Region. Mit zunehmendem Durchschnittsalter der Bevölkerung erkranken somit mehr ältere Menschen an diesen Tumorentitäten und unterziehen sich einer Operation, da die radikale chirurgische Resektion die einzige kurative Therapieoption ist. Diese Patientengruppe hat ein eigenes Risikoprofil mit mehr Begleiterkrankungen, einer häufig umfangreichen Vormedikation und speziellen Anforderungen an die perioperative Versorgung.

Ziel Ziel ist es, anhand der erhobenen Daten aus unserer Klinik zu zeigen, dass Pankreasoperationen auch im hohen Lebensalter mit geringer Mortalität und akzeptabler Morbidität durchgeführt werden können.

Material und Methoden In einer retrospektiven Analyse von 170 Pankreasresektionen, die in der Zeit von Juli 2018 bis Dezember 2021 in unserer Klinik durchgeführt wurden, fanden sich 29 Patienten mit einem Alter von 80 Jahren und älter.

Ergebnisse Die Verläufe der 29 Patienten werden hinsichtlich Liegedauer, Intensivaufenthalt, Transfusionsnotwendigkeit, Komplikationsraten, Revisions-, Interventionspflichtigkeit und Letalität untersucht und der Gruppe der unter 80jährigen (n= 141) gegenübergestellt.

Es zeigt sich kein erhöhtes Risiko für eingriffsspezifische Komplikationen, jedoch eine erhöhte Morbidität durch nichtchirurgische Komplikationen bei insgesamt vergleichbarer Mortalität.

Schlußfolgerung Pankreasresektionen sind auch bei Patientin mit höherem Lebensalter mit akzeptabler Morbidität und Mortalität durchführbar. Sie sind eine Herausforderung in der perioperativen Versorgung, bedingt durch Vorerkrankungen, Vormedikation und ein erhöhtes perioperatives Risikoprofil.

Konzepte zur Prähabilitation und intensivierten Rehabilitation können helfen, das Outcome dieser Patienten weiter zu verbessern.

Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
19. August 2022