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DOI: 10.1055/s-0042-1754616
Anastomosentechnik nach Ileozökalresektion bei Ileitis terminalis Crohn: latero-laterale Stapleranastomose versus Kono-S Anastomose – Auswertung über postoperatives Outcome und Rezidivrisiko
Einleitung Eine frühzeitige Operation bei isolierter Ileitis terminalis Crohn wird von vielen Leitlinien mittlerweile als mindestens gleichwertig eingeschätzt im Vergleich zur medikamentösen Therapie. Die optimale Anastomosentechnik bleibt jedoch insbesondere nach Einführung der Kono-S Handnaht-Anastomose Mittelpunkt vieler Debatten, vor allem da objektive langfristige Daten fehlen. Ziel dieser Studie war es daher, die Durchführbarkeit und das Outcome der Kono-S Anastomose (KS) im Vergleich zur herkömmlichen latero-lateralen Anastomosentechnik (LL) zu analysieren.
Methodik In dieser retrospektiven Single-Center Studie wurden alle Patienten eingeschlossen, die im Zeitraum von 2019 bis 2021 am Universitätsklinikum Würzburg aufgrund einer isolierten Ileitis terminalis Crohn eine Ileozökalresektion erhielten. Das primäre Outcome bezog sich auf das Rezidiv-Risiko nach 6 Monaten, sekundäre Parameter waren postoperative Komplikationen und Krankenhausverweildauer.
Ergebnisse Insgesamt wurden in dem genannten Zeitraum 85 Patienten einer Ileozökalresektion unterzogen aufgrund einer isolierten Ileitis terminalis Crohn (LL: 49, KS: 36). Die Krankenhausverweildauer war in beiden Gruppen vergleichbar (8 vs. 7,6 Tage), ebenso wie die Rate an Anastomoseninsuffizienzen (2% vs. 2.8%). Patienten mit lat.-lat. Anastomose hatten eine tendentiell erhöhte Morbidität (CCI: 10,8 vs. 8.8; CD>IIIa: 14,3% vs. 11,1%). Bezogen auf das Rezidivrisiko war der Rutgeert-Score sechs Monaten nach Operation bei Patienten mit Kono-S Anastomose niedriger (LL 2,4 vs. KS 1,9) (p=0.30).
Schlussfolgerung Die Durchführung der Kono-S Anastomose stellt eine sichere Alternative zur herkömmlichen latero-lateralen Anastomose dar bei Patienten mit Crohn-assoziierter Ileitis terminalis. Darüber hinaus deuten erste Daten auf einen potentiellen Vorteil hin bezogen auf das kurzfristige Rezidivrisiko.
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Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
19. August 2022
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