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DOI: 10.1055/s-0042-1754254
Hochleistungssonographie mit intraoperativer Kontrastmittelsonographie (Io-CEUS) in der Thoraxchirurgie: klinische Anwendbarkeit und erste Erfahrungen
Hintergrund Die Detektion und Resektion von unklaren pulmonalen Veränderungen stellt in der videoassistierten Thoraxchirurgie (VATS) oder auch bei roboterassistierten Operationsverfahren (RATS) weiterhin eine Herausforderung dar. Ziele dieser Untersuchung waren die Prüfung der technischen Anwendbarkeit eines intraoperativen Kontrastmittelultraschalls (Io-CEUS), sowie der Einsatz zur Detektion und Charakterisierung pulmonaler Rundherde (RH) bzw. Raumforderungen (RF).
Material und Methode Es wurde eine prospektive Machbarkeitsstudie zum intrathorakalen Io-CEUS bei thoraxchirurgischen Eingriffen am Uniklinikum Regensburg durchgeführt. Primärer Endpunkt war die technische Durchführung. Zu den sekundären Endpunkten zählten das Auffinden der Läsionen mittels B-Bild-Ultraschall und die Beschreibung unterschiedlicher Tumorentitäten mittels Kontrastmittelultraschall. Der Einsatz erfolgte mit spezieller Ultraschalltechnik und kontrastmittelfähiger T-Sonde am Hochleistungsultraschallgerät (LOQIC E9- GE-Healthcare). Die Kontrastmittelphase wurde durch die Gabe von 2,4 – 5 ml Sulfurhexaflourid (SonoVue – Bracco, Italy) eingeleitet und für eine Dauer von 60 Sekunden dokumentiert.
Ergebnis Im Zeitraum von Oktober 2021 bis Februar 2022 wurde bei 14 Patienten im mittleren Alter von 63 ± 10,36 Jahre im Rahmen eines Lungen-resezierenden Eingriffs (VATS n= 12, Thorakotomie n= 2) in Allgemeinnarkose und Einlungenventilation ein Io-CEUS durchgeführt. Alle pulmonalen RH bzw. RF konnten mittels dem B-Mode identifiziert werden. Insgesamt wurden 8 atypische und 7 anatomische Resektionen durchgeführt. Es handelte sich um 14 pulmonale Veränderungen mit einer mittleren Ausdehnung von 1,74 ± 1,13 cm. Die histologische Aufarbeitung ergab primäre maligne Lungentumore (Adenokarzinom n=4, typisches Karzinoid n=1, MALT-Lymphom n=1), fünf pulmonale Metastasen und drei benigne Tumoren. In der Kontrastmittelphase zeigte sich bei den primären malignen Läsionen meist eine zentrale, teils irreguläre Wash-in-wash-out-Kinetik. Metastasen zeichneten sich vorwiegend durch eine randständige Hypervaskularisation aus. Bei benignen Läsionen kam überwiegend eine prolongierte Kontrastmittelanreicherung zur Darstellung.
Schlussfolgerung Der Io-CEUS ist technisch mittels T-Sonde durchführbar und ermöglicht die Darstellung pulmonaler Veränderungen. Die Kontrastmittelkinetik lieferte in Kombination mit dem B-Mode und dem Doppler erste Hinweise für eine Unterscheidung zwischen primären und sekundären malignen und benignen Tumoren.
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Publication History
Article published online:
13 September 2022
© 2022. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart,
Germany