Hintergrund Die Etablierung der Hospizarbeit als Teil des
Gesundheitswesens und damit einhergehende Rechtsansprüche auf
hospizlich-palliative Begleitung und Versorgung und deren finanzielle
Förderung haben Auswirkungen auf deren Organisation und Ausgestaltung, womit
auch (ggf. neue) Anforderungen an das hospizliche Ehrenamt als deren sog.
‚tragende Säule‘ einhergehen, die sich u.a. in Diskursen um
Aspekte von z.B. Professionalisierung und Diversität zeigen. Wie haben sich
Rolle und Aufgaben des Ehrenamts in der Hospizarbeit aus der Perspektive
unterschiedlicher Akteur*innen entwickelt und welche Bedeutung hat dies
für die Zukunft des hospizlichen Ehrenamts?
Methode In fünf ausgewählten elektronischen
Datenbanken wird eine systematische Literaturrecherche zum Thema ‚Ehrenamt
in der Hospizarbeit‘ durchgeführt. Einbezogen werden Fachartikel aus
den Jahren 1997-2022, dieser Zeitraum markiert mit dem Inkrafttreten des
§39a SGB V und dem 30jährigen Bestehen des Deutschen Hospiz- und
PalliativVerbands e.V. Meilensteine in deren Entwicklung und Etablierung.
Anschließend werden im Rahmen einer Argumentationsanalyse die
Positionierungen verschiedener Akteur*innen in der Hospizarbeit zu Rolle(n),
Aufgabe(n) und Bedeutung des Ehrenamts im interdisziplinären und
multiprofessionellen Kontext fokussiert und Aspekte einer möglichen
Professionalisierung des Ehrenamts und deren Implikationen herausgearbeitet.
Ergebnisse Es soll aufgezeigt werden welche Erwartungshaltungen und
Rollenzuschreibungen an das Ehrenamt aus verschiedenen Perspektiven herangetragen
wurden und werden und wie sich diese im Verlauf der zunehmenden Etablierung der
Hospizarbeit im Gesundheitswesen und damit einhergehenden steigenden Anforderungen
(z.B. Qualifikation, Qualitätssicherung) entwickelt haben.
Schlussfolgerung Ausblick und Diskussion: (Wie) Hat sich die Rolle des
hospizlichen Ehrenamts verändert, welche Verantwortung kommt dem Ehrenamt,
den Ehrenamtlichen in der Hospizarbeit bei deren aktuellen und zukünftigen
gesellschaftlichen Herausforderungen zu – im Kontext der Stärkung
einer solidarischen Sorgekultur auch über das konkret hospizliche Wirken
hinaus? Wenn eine besondere Qualität des Ehrenamts ist, dass dieses gerade
nicht den Reglementierungen professionellen Handelns unterliegt, was bedeutet dies
für die Gestaltung einer spezifischen Qualitätssicherung für
das hospizliche Ehrenamt? Wie kann die Vielfalt des Ehrenamts gestärkt und
sichtbarer und Hospizarbeit und Gesellschaft ‚offener
füreinander‘ werden?