Gesundheitswesen 2022; 84(08/09): 881
DOI: 10.1055/s-0042-1751160
Abstracts | ÖGPH

10 Jahre Milchprodukte-Check: Ergebnisse einer Langzeitstudie zum Zuckergehalt in Milchprodukten

Manuel Schätzer
1   SIPCAN – Special Institute for Preventive Cardiology And Nutrition, Elsbethen, Österreich
,
Juliana Bhardwaj
1   SIPCAN – Special Institute for Preventive Cardiology And Nutrition, Elsbethen, Österreich
,
Nadine Moser
1   SIPCAN – Special Institute for Preventive Cardiology And Nutrition, Elsbethen, Österreich
,
Friedrich Hoppichler
1   SIPCAN – Special Institute for Preventive Cardiology And Nutrition, Elsbethen, Österreich
› Institutsangaben
 
 

    Hintergerund Milch und Milchprodukte sind als wichtige Nährstofflieferanten wertvolle Bestandteile einer ausgewogenen Ernährung. Produkte, die den ernährungswissenschaftlichen Empfehlungen entsprechen, sind dabei zu bevorzugen. Durch einen hohen Zuckergehalt ist der gesundheitsförderliche Effekt vieler Milchprodukte jedoch zu hinterfragen.

    Zur Vorbeugung ernährungsbedingter Erkrankungen wurden mit dem Milchprodukte-Check eine Orientierungshilfe für eine gesündere Produktauswahl sowie eine Methode zur Zuckerreduktion geschaffen.

    Projektbeschreibung Seit 2012 wird jährlich österreichweit eine Vollerhebung des Angebots in Supermärkten durchgeführt. 2022 wurden 937 Milchprodukte hinsichtlich ihres Zucker-, Fett- und Süßstoffgehaltes analysiert und vergleichbar dargestellt. Um den aktuellen Orientierungskriterien zu entsprechen, darf ein Milchprodukt maximal 11,5 g Zucker und 4,2 g Fett pro 100 ml bzw. 100 g und keine Süßstoffe enthalten.

    Ergebnisse Der durchschnittliche Zuckergehalt von Milchprodukten hat sich seit 2012 um 18,7% reduziert und liegt aktuell bei 11,46 g pro 100 ml bzw. 100 g. Bei Milchprodukten zum Löffeln liegt dieser Wert bei 11,74 g (-20,7%) und bei Milchprodukten zum Trinken bei 10,28 g (-13,8%). Der Anteil an Produkten, die Süßstoffe enthalten, ist im gleichen Zeitraum von 15,2 auf 6,9% gesunken (zum Löffeln: von 13,6 auf 5,8%; zum Trinken: von 19,7 auf 11,6%). Der Anteil an Produkten, die den SIPCAN-Kriterien entsprechen, ist von 16,0 auf 43,1% gestiegen (zum Löffeln: von 5,6 auf 36,7%; zum Trinken: von 44,9 auf 68,4%).

    Empfehlungen Durch klare Orientierungskriterien und die direkte Vergleichbarkeit von Produkten wird Konsument*innen eine Hilfestellung für eine gesündere Produktauswahl geboten. Die durch den Milchprodukte-Check erreichten Veränderungen können einen langfristigen Beitrag zur Prävention ernährungsbedingter Erkrankungen leisten.


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    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    22. August 2022

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