Geburtshilfe Frauenheilkd 2022; 82(06): S52
DOI: 10.1055/s-0042-1750244
Abstracts | OEGGG

ERAS bei der Sectio: Wo stehen wir in Österreich?

R Hochstätter
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
,
A-M Schütz
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
,
N Taumberger
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
,
H Bornemann-Cimenti
2   Klinische Abteilung für Allgemeine Anästhesiologie, Notfall- und Intensivmedizin, Medizinische Universität Graz
,
P Oppelt
3   Gynäkologie, Geburtshilfe und Gyn. Endokrinologie, Kepler Universitätsklinikum Linz
,
C Fazelnia
4   Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, PMU Salzburg
,
L Petricevic
5   Univ. Klinik für Frauenheilkunde, AKH – Medizinische Universität Wien
,
I Tsibulak
6   Univ.-Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Medizinische Universität Innsbruck
,
L-M Batiduan
7   Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, St. Josef Krankenhaus Wien
,
G Tomasch
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
,
E-C Weiss
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
,
K Tamussino
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
,
P Metnitz
2   Klinische Abteilung für Allgemeine Anästhesiologie, Notfall- und Intensivmedizin, Medizinische Universität Graz
,
W Schöll
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
,
Herbert Fluhr
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
› Author Affiliations
 
 

Einleitung Die ERAS („Enhanced Recovery After Surgery“)-Society hat 2018-2019 Empfehlungen (11 schwache, 31 starke Empfehlungen) für die Kaiserschnittentbindung erarbeitet. Die ERAS-Empfehlungen betreffen das präoperative (u.a. Verzicht auf präoperative Sedierung/Darmvorbereitung), intraoperative (u.a. intraoperative Euvolämie/intravenöse Antibiose, Präferenz der Regionalanästhesie) und postoperative (u.a. Anwendung einer multimodalen Schmerztherapie, sofortige Entfernung des Blasenkatheters) Management.1-3. Wir überprüften, inwieweit diese Empfehlungen 2019 in den größten öffentlichen geburtshilflichen Abteilungen Österreichs angewandt wurden.

Material und Methodik Anhand eines von uns erstellten Fragebogens wurde an den 21 größten öffentlichen geburtshilflichen Abteilungen in Österreich (insgesamt ca. 42.900 Lebendgeburten/Jahr, ca. 51% der Lebendgeburten in Österreich 2019) die Umsetzung der 20 starken perioperativen ERAS-Empfehlungen bei der Kaiserschnittentbindung abgefragt. Etwa die Hälfte aller Geburten Österreichs im Jahre 2019 erfolgte an den 21 befragten Abteilungen, welche eine jährliche Geburtenzahl zwischen 1200-3865 Geburten pro Jahr aufwiesen. Die Kaiserschnittrate betrug zwischen 17,7% und 50,4 %.

Ergebnisse Alle 21 Abteilungen haben ≥12 ERAS-Empfehlungen umgesetzt, 16 (76%) Abteilungen hielten sich an ≥15 (≥75%) der 20 starken Empfehlungen und keine Abteilung führte alle 20 starken Empfehlungen aus. Es gab keine Unterschiede in der Anzahl der umgesetzten starken Empfehlungen hinsichtlich der Abteilungsgröße. Die starke Empfehlung zur sofortigen Entfernung eines Blasenkatheters nach der Sectio wurde von nur 4 der 21 Abteilungen (19%) durchgeführt.

Zusammenfassung Perioperative ERAS-Empfehlungen bei der Kaiserschittentbindung wurden in Österreich 2019 großteils angewandt. Die sofortige Entfernung eines Blasenkatheters ist die am seltensten umgesetzte ERAS-Empfehlung [1] [2] [3].


Interessenskonflikt

Es bestehen keine Interessenskonflikte.


Publication History

Article published online:
10 June 2022

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