Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0042-1749979
Mareksche Krankheit in einem Putenbestand
Einleitung In einem kleineren Putenbestand kommt es bei Tieren im Alter von drei Monaten zu gehäuften Todesfällen. Zwei der Puten werden seziert.
Material und Methoden Neben einer makroskopischen und histologischen Untersuchung (Formalinfixierung, Paraffineinbettung) erfolgt unter anderem eine Immunhistologie (CD3) und eine molekularbiologische Untersuchung auf Herpesvirusgenom.
Befunde Beide Tiere sind hochgradig abgemagert, Leber und Milz geschwollen und von zahlreichen weißgrauen Herden durchsetzt. Histologisch liegt eine multifokale bis diffuse Infiltration mit neoplastischen Rundzellen in mehreren Organen vor, die sich immunhistologisch als T-Lymphozyten darstellen. Im Lebergewebe beider Tiere werden mittels Pan-Herpes PCR Sequenzen aus dem Bereich des herpesviralen Polymerase-Gens amplifiziert; die analysierten Sequenzen weisen eine sehr hohe Übereinstimmung mit Sequenzen aus der Gallid-alphaherpesvirus-2-Polymerase auf.
Schlussfolgerungen Die Mareksche Krankheit tritt bei der Pute im Gegensatz zum Huhn äußerst selten auf. Die Diagnose erfolgt molekularbiologisch und morphologisch über den Nachweis eines T-Zell-Lymphoms. Abzugrenzen sind die durch Retroviren verursachte lymphoproliferative Krankheit und die Retikuloendotheliose, die üblicherweise B-Zell-Lymphome bilden.
#
Publication History
Article published online:
07 July 2022
© 2022. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany