Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0042-1749933
Vorhersage von makrovaskulärer Infiltration beim HCC – eine Radiomics-Studie
Zielsetzung Die Pfortaderinfiltration ist eine häufige und schwerwiegende Komplikation bei Patienten mit HCC, die eine systemische Therapie gemäß der BCLC-Klassifikation impliziert. Unser Ziel war es daher, herauszufinden, ob eine Radiomics-Anlayse zum Erstdiagnosezeitpunkt das Auftreten einer Pfortaderinfiltration vorhersagen kann.
Material und Methoden Zwischen 2010 und 2017 wurden mehrphasische Kontrastmittel-CTs von insgesamt 200 Patienten mit HCC und Pfortaderinfiltration bearbeitet. 49 dieser Patienten entwickelten eine Pfortaderinfitltration im Verlauf. Mittels Propensity Score Matching (anhand von Größe und Anzahl der Herde, Wachstumsart, arterieller Hypervaskularisation, Child-Pugh-Status, AFP und Therapie) konnten diese 49 mit 49 Patienten "gematcht" werden, die im gesamten Verlauf niemals eine Pfortaderinfiltration entwickelt haben. Nach manueller Segmentierung der HCCs zum Diagnosezeitpunkt und Radiomcs-Analyse wurde hierauf ein sog. "Random Forest" trainiert.
Ergebnisse Nach Etablierung eines 80:20-Splits zwischen Trainings- und Validierungsgruppe konnte durch den "Random Forest" zu 90% eine Pfortaderinfiltration vorhergesagt werden bei einer Spezifität von 70% in der Validierungsgruppe. Darüber hinaus betrug die Sensitivität bei Patientin mit Pfortaderinfiltration zum Zeitpunkt der Diagnose 91% und die Spezifität bei Patienten ohne Pfortaderinfiltration im Verlauf 73%.
Schlußfolgerungen Die Radiomics-Analyse bietet die Chance, eine aggressive HCC-Morphologie zu identifizieren, die in einer Pfortaderinfiltration enden könnte. Daher ist die Radiomics-Analyse ein nützliches ergänzendes Werkzeug, um ggf. einen frühzeitigen Therapiewechsel zu ermöglichen.
#
Publication History
Article published online:
29 August 2022
© 2022. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany