Rofo 2022; 194(S 01): S56
DOI: 10.1055/s-0042-1749913
Abstract
Vortrag (Wissenschaft)
Uroradiologie / Urogenitaldiagnostik

Spektrale Differenzierung zystischer Nierenläsionen in Kontrast-verstärkten Abdomen-Scans an einem Photon-Counting Detector CT – erste Erfahrungen

J Becker
1   Universitätsklinikum Augsburg, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Augsburg
,
S Bette
2   Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Universitätsklinikum Augsburg, Augsburg
,
J Decker
2   Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Universitätsklinikum Augsburg, Augsburg
,
F Braun
2   Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Universitätsklinikum Augsburg, Augsburg
,
M Haerting
2   Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Universitätsklinikum Augsburg, Augsburg
,
C Scheurig-Münkler
2   Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Universitätsklinikum Augsburg, Augsburg
,
T Kroencke
2   Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Universitätsklinikum Augsburg, Augsburg
,
F Schwarz
3   Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Universiätsklinikum Augsburg, Augsburg
› Author Affiliations
 

Zielsetzung Zystische Nierenläsionen mit mäßig erhöhten CT-Werten sind häufige inzidentelle Befunde bei CT-Untersuchungen des Abdomens und erfordern regelmäßig eine weitere diagnostische Aufarbeitung. Photon-Counting Detector CT’s (PCD-CT) erlauben auf Grundlage der spektralen Information eine präzise Zerlegung der CT-Werte jedes Voxels in einen auf Iod zurückführbaren sowie einen nicht auf Iod zurückführbaren Anteil, so dass die Iodaufnahme jeder Läsion bestimmt werden kann. Ziel dieser Studie ist es herauszufinden, ob hierüber mäßig dichte-angehobene Nierenzysten eindeutig als Zysten identifiziert werden können.

Material und Methoden Insgesamt wurden 10 Patienten in diese Studie eingeschlossen, welche in dem Zeitraum April – November 2021 eine CT-Untersuchung des Abdomens mit Kontrastmittel an einem PCD-CT (NAEOTOM Alpha, Siemens Healthineers, Erlangen) erhalten haben und bei denen in den für die routinemäßige radiologische Befundung angefertigten Rekonstruktionen zystische Nierenläsionen mit CT-Werten > 20 HU aufgefallen waren. Bei diesen wurde eine Zerlegung der CT-Werte in Iod-Anteil und Nicht-Iod-Anteil (VNC) durchgeführt und innerhalb der Läsion quantifiziert. Als Referenzstandard wurden ein Vergleich mit Voruntersuchungen (bei Läsionskonstanz über mindestens 6 Monate), eine ergänzende native CT-Untersuchung oder eine ergänzende sonographische Untersuchung herangezogen.

Ergebnisse Es wurden insgesamt 10 Patienten mit zystischen Nierenläsionen mit erhöhten CT-Werten untersucht (CT-Wert in polychromatischen Rekonstruktionen: 65,8 ± 21,7 HU). Nach der spektralen Zerlegung betrugen die VNC-Werte 63,7 ± 24,5 HU und der auf Iod zurückzuführende Anteil der CT-Werte 0,7±6,3 HU mit einem Maximum von 9 HU.

Schlußfolgerungen Die spektrale Information von PCD-CT-Akquisitionen ist geeignet, ohne zusätzliche Untersuchungsphase die KM-Aufnahme in mäßig dichteangehobenen Nierenzysten zu bestimmen und eine solche auszuschließen. Keine der benignen Läsionen wies einen auf Iod zurückzuführenden CT-Wert-Anteil von > 9 HU auf.



Publication History

Article published online:
29 August 2022

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