Scherwellen – Ultraschall – Elastografie basierte Behandlung des Chronic Widespread Pain – Fibromyalgie mit Repetetiver Peripherer Magnetstimulation

Einleitung Die Ultraschall Elastografie gewinnt zunehmend an Bedeutung bei der Diagnose myofaszialer Schmerzsyndrome (MSS), die durch myofasziale Triggerpunkte (MTrPs) verursacht werden. Sie sind die häufigste Ursache von Schmerzen des Bewegungsapparates, sowohl von Muskeln als auch von Gelenken. MTrPs werden in der Kernspintomografie nicht abgebildet, können aber mittels der Ultraschall-Elastografie (UE) in Faszien und Muskeln nachgewiesen und quantifiziert werden. Der Chronic Widespread Pain (CWP) – Fibromyalgie, basiert auf einem bio-psycho-sozialen Schmerzmodell, welches den Bedürfnissen der Patienten auf Ursachenerkennung und Schmerzlinderung nicht gerecht wird. Aus Sicht der myofaszialen Schmerzmedizin ist der CWP ein durch MTrPs verursachtes MSS. MTrP sind mit neurogenen Entzündungen (NI) vergesellschaftet [1]. Der Einsatz der repetitiven peripheren Magnetstimulation (rPMS) bei der Behandlung des MSS ist bekannt [2], jedoch gibt es bisher keine Studien über ihren Einsatz beim CWP basierend auf den Ergebnissen der Scherwellen-Elastografie als Entscheidungskriterium über den Applikationsort der rPMS.

Methodik Eine retrospektive Studie wurde an Patienten mit CWP durchgeführt (n=29, W=13, M=16). Alter 63 J, Beschwerdedauer 8 J. Der Nachweis von MTrPs erfolgte durch Scherwellen-Elastografie (SWE) (Resona 7, Mindray) [3] [4] Für die Therapie wurden MTrPs mit dem höchsten Young’s Elastizitätsmodul (E) ermittelt. Die rPMS wurde mit dem BTL-6000 Super Inductive System – SIS, für jeweils 10 Min pro Region durchgeführt. Parameter: Frequenz 150 Hz, 10 Sek. on, 5 Sek. off, Intensität 1-3%. Pro Sitzung wurden ein bis zwei Regionen in wöchentlichen Abständen behandelt.

Ergebnisse In einem Behandlungszeitraum von 11 Wochen wurden 20 Regionen (Abb.2) therapiert. Der numerische Schmerzscore (NPR) Pre lag bei 80, Post bei 25.

Diskussion Für die Entstehung des CWP – Fibromyalgie wird ein bio-psycho-soziales Krankheitsmodell postuliert. Patienten beharren aber auf einer somatischen Ursache und lehnen Psychotherapie ab. Die SWE kommt dem entgegen, weil Trigger-Regionen sichtbar und quantifizierbar sind. Dadurch fühlt sich der Patient nicht länger als Simulant und ernst genommen. Diese und andere Studien legen nahe, dass unspezifische muskuloskelettale Schmerzen und das CWP Ausdruck des MSS mit einer NI ist.

• Literatur

• 1 Bauermeister W., Raßmann P.. Nachweis von Neurogenen Entzündungen beim Myofaszialen Schmerzsyndrom mittels Strain- Elastografie und Validierung durch Algometrie. Ultraschall in Med. 2017; 38 S 01
• 2 Smania N.. et al. Repetitive magnetic stimulation: a novel therapeutic approach for myofascial pain syndrome. J Neurol 2005; 252 (03) 307-14
• 3 Bauermeister W.. Die Bedeutung der Elastografie für die Diagnose chronischer Schmerzen. Schmerzmedizin 2017; 33 p. 26-30
• 4 Bauermeister W.. Sonoelastography: Real time measure of tissue stiffness in idiopathic low back and pelvic girdle pain in 9th Interdisciplinary World Congress on Low Back and Pelvic Girdle Pain 2016. Singapore

Publication History

Article published online:
20 June 2022