Ultraschall Med 2022; 43(S 01): S3
DOI: 10.1055/s-0042-1749484
Abstracts
Abdomen

Machbarkeit und Stellenwert der ARFI-Elastographie zur Dignitätseinschätzung von soliden fokalen Milzrundherden

Amjad Alhyari
1   Interdisziplinäres Ultraschallzentrum, Universitätsklinikum Marburg und Philipps-Universität Marburg; Deutschland
2   KlinikfürGastroenterologie, Endokrinologie, Stoffwechsel und klinische Infektiologie, Universitätsklinikum Marburg und Philipps Universität Marburg
,
Suhaib Tahat
1   Interdisziplinäres Ultraschallzentrum, Universitätsklinikum Marburg und Philipps-Universität Marburg; Deutschland
,
Hajo Findeisen
1   Interdisziplinäres Ultraschallzentrum, Universitätsklinikum Marburg und Philipps-Universität Marburg; Deutschland
,
Christian Görg
1   Interdisziplinäres Ultraschallzentrum, Universitätsklinikum Marburg und Philipps-Universität Marburg; Deutschland
2   KlinikfürGastroenterologie, Endokrinologie, Stoffwechsel und klinische Infektiologie, Universitätsklinikum Marburg und Philipps Universität Marburg
,
Ehsan Safai Zadeh
1   Interdisziplinäres Ultraschallzentrum, Universitätsklinikum Marburg und Philipps-Universität Marburg; Deutschland
2   KlinikfürGastroenterologie, Endokrinologie, Stoffwechsel und klinische Infektiologie, Universitätsklinikum Marburg und Philipps Universität Marburg
› Author Affiliations
 
 

    Ziel Evaluation des diagnostischen Stellenwertes der acoustic radiation force impulse (ARFI)-Elastographie bei soliden fokalen Milzrundherden.

    Methodik Eine retrospektive Analyse prospektiv asservierter Daten von n=17 Patienten mit soliden fokalen Milzrundherden, die zwischen Oktober 2021 und März 2022 ein B-Bild Ultraschall (B-US) und eine ARFI-Untersuchung der Milz erhielten. Einschlusskriterien waren: sonographisch gut darstellbare Milzrundherde >1 cm and 10 technisch valide ARFI Messungen von der Läsion und vom benachbarten unauffälligen Milzparenchm als „invivo“- Referenz. Die Diagnosesicherung erfolgte mittels histopathologischer Evaluation in n=7/17 (41,2%) und mithilfe einer klinischen Verlaufskontrolle in n= 10/17 (58,8%). Die mittelwertigen ARFI Geschwindigkeiten (MAG) von den Milzläsionen, des Milzparenchyms und des MAG-Läsion/Parenchym Quotienten wurden verglichen.

    Ergebnisse Von den n=17 Patienten waren n=11 Männer und n=6 Frauen. Das durchschnittliche Alter betrug 64 Jahre (25-86). Der durchschnittliche BMI lag bei 25,5 Kg/m2 (22,4-32,8). Die durchschnittliche Größe der Milzrundherde war 5,25±3,26 cm. Insgesamt waren die MAG-Werte der Milzrundherde niedriger als die des Milzparenchyms (2,48±0,74 m/s vs. 3,32±0,54 m/s). Der mittlere MAG-Läsion/Parenchym Quotient aller Patienten betrug 0,76±0,25. Es lagen bei n=10 benigne und bei n=7 maligne Milzrundherde vor. Bei den benignen Rundherden lagen die MAG Werte bei 2,68±0,73 m/s, die parenchymalen MAG Werte bei 3,20±0,55 m/s, mit einem MAG-Läsion/Parenchym Quotient von 0,84±0,23. Bei den malignen Rundherden lagen die MAG Werte bei 2,20±0,72 m/s, die parenchymalen MAG Werte bei 3,46 m/s, mit einem MAG-Läsion/Parenchym Quotient 0,66±0,26 m/s. Es zeigten sich keine Unterschiede zwischen benignen und malignen Milzläsion, hinsichtlich der MAG Werte von Milzläsion, Milzparenchym und Läsion/Parenchym Quotient.

    Schlussfolgerung ARFI-Elastographie ist machbar bei soliden fokalen Milzrundherden. Unabhängig von der Ätiologie zeigten die Milzrundherde signifikant niedrigere Steifigkeiten im Vergleich zum intraindividuellen benachbarten Milzparenchym. Eine Unterscheidung zwischen malignen und benignen Läsionen scheint mithilfe dieser elastographischen Methode nicht möglich zu sein. Zur Signifikanzbeurteilung sind Studien mit größeren Fallzahlen notwendig.


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    Publication History

    Article published online:
    20 June 2022

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