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DOI: 10.1055/s-0042-1747896
Geschlechtsspezifische Unterschiede des Komorbidoms und des Pulmorbidoms im Hinnblick auf die Prognose der COPD: Ergebnisse von COSYCONET
Hintergrund In Bezug auf die Häufigkeit unterschiedlicher COPD Komorbiditäten gibt es erhebliche Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Wir untersuchten, ob sich auch im Hinblick auf die Prognose der COPD-Komorbiditäten Geschlechtsunterschiede zeigen. Hierfür wurden häufige Komorbiditäten in einem Komorbidom, welches sich auf extrapulmonale Störungen bezieht, und einem Pulmorbidom, zusammengefasst.
Methoden 1044 Frauen und 1531 Männer aus COSYCONET, darunter 2175 mit einer COPD, GOLD 1-4 und 400 COPD Risikopatienten wurden analysiert. Das Pulmorbidom umfasste Asthma, chronische Bronchitis, Emphysem, Bronchiektasie, ehem. Tuberkulose, Einschränkungen der DLCO, Hyperinflation und Atemwegsobstruktion. Das Komorbidom umfasste Kachexie, Adipositas, Bluthochdruck, Koronare Herzkrankheit (KHK), Myokardinfarkt, Herzinsuffizienz (HI), gastroösophageale Refluxkrankheit, Magenulcera, Hyperurikämie, Leberzirrhose, Diabetes mit und ohne Insulinbehandlung, Alkoholismus, psychische Störungen, Hyperlipidämie, PAVK, Osteoporose, Niereninsuffizienz, Anämie und erhöhte Herzfrequenz (HF) in Ruhe. Die Assoziationen mit der Sterblichkeit wurde anhand von Cox-Regressionen für Männer und Frauen getrennt untersucht.
Ergebnisse Während der Nachbeobachtungszeit (Median 3,7 jahre) starben 59 Frauen und 159 Männer, wobei es zwischen den Geschlechtern signifikante Unterschiede hinsichtlich des Zusammenhangs mit Pulmorbidomen und Komorbidomen gab. Bei Männern waren Adipositas, Bluthochdruck, KHK, Leberzirrhose, Osteoporose, Nierenerkrankungen, Anämie und erhöhte HF mit einer erhöhten Sterblichkeit assoziiert, bei Frauen HI, Hyperurikämie, psychische Störungen, Nierenerkrankungen und erhöhte HF (jeweils p<0,05). Was das Pulmorbidom betrifft, so waren bei Männern die Beeinträchtigung der DLCO und Hyperinflation signifikante Prädiktoren, bei Frauen Hyperinflation und Asthma. Ähnliche Ergebnisse ergaben sich, wenn die Analysen nur bei GOLD 1-4 Patienten wiederholt wurden.
Schlussfolgerungen Komorbiditäten bei COPD-Patienten zeigten in Bezug auf ihre Verbindung zur Mortalität deutliche Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Dies deutet darauf hin, dass bei einer differenzierten Risikobewertung der COPD das Geschlecht berücksichtigt werden sollten.
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Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
11. Mai 2022
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