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DOI: 10.1055/s-0042-1747750
Der schwierige Atemweg mit Tracheostoma. Anfertigung einer Individualtrachealkanüle mithilfe moderner Bildgebung und 3D-Druckverfahren
Falldarstellung einer 51jährigen Patientin mit beatmungspflichtiger Charcot-Marie-Tooth-Hoffmann Syndrom (HMSN I) sowie Spondylodese der Halswirbelsäule bei Skoliose mit komplexem Trachealkanülenmanagement. Nach anfänglicher nichtinvasiver Beatmung über 16 Jahre erfolgte bei dauerhafter Abhängigkeit von der nichtinvasiven Beatmung über 24 Stunden und progredienter respiratorischer Insuffizienz die elektive plastische Tracheotomie mit invasiver Beatmung. Aufgrund der cervikalen Spondylodese konnte mit herkömmlichen Trachealkanülen keine zufriedenstellende Versorgung für das Sekretmanagement und Sprechen unter invasiver Beatmung erreicht werden.
Im CT des Hals/Thorax konnte ein Tracheostoma-Biegewinkel von 125° gemessen werden, welcher durch marktübliche Modelle nicht abgedeckt werden konnte; ferner zeigte sich im Coronarbild eine zusätzliche seitliche Verkrümmung auf Cuff-Ebene. Auch das Anfertigen einer Individual-Trachealkanüle anhand dieser Parameter erbrachte keine suffiziente Besserung.
Anhand des 3D Datensatz des CT wurde eine Epithese des Bereichs von Tracheostoma bis Hauptcarina anhand 3D-Modelldrucks entwickelt (Institut für Anaplastologie Velten & Hering GbR, Genthin, Deutschland). Anhand dieses Modells wurde eine erneute Individualtrachealkanüle mit nun zwei Biegewinkeln (125° proximal und 25° distal) entwickelt, welche zu einer zufriedenstellenden Beatmungssituation führte.
Anhand unserer Erfahrungen wird folgender Abklärungsalgorithmus für das schwierige Management bei Tracheostoma-Trägern vorgeschlagen (vgl. [Abb. 1]).


Danksagung Wir danken dem Institut für Anaplastologie Velten & Hering GbR für die Unterstütztung bei der Entwicklung des 3D Trachealmodells
Publication History
Article published online:
11 May 2022
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Georg Thieme Verlag
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