CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2022; 101(S 02): S173-S174
DOI: 10.1055/s-0042-1747635
Abstracts | DGHNOKHC
Speicheldrüsen / Schilddrüsen: Speicheldrüse

Die Bedeutung von Tumorstammzellen auf die Rezidivneigung in benignen Speicheldrüsentumoren

Jovanna Thielker
1   Universitätsklinikum Jena, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde Jena
,
Diana Freitag
2   Universitätsklinikum Jena, Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie Jena
,
Sonja Schlieper
1   Universitätsklinikum Jena, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde Jena
,
Undine Tiller
2   Universitätsklinikum Jena, Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie Jena
,
Peter Baumgarten
2   Universitätsklinikum Jena, Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie Jena
,
Christian Senft
2   Universitätsklinikum Jena, Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie Jena
,
Orlando Guntinas-Lichius
1   Universitätsklinikum Jena, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde Jena
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Ziel ist zu klären, ob stammzellähnliche Zellen in pleomorphen Adenomen (PA) für die Rezidiventstehung verantwortlich sein können. Warthin-Tumore (WT) und Normalgewebe (N) dienen als Vergleichsgruppen.

    Material und Methoden Insgesamt wurden 47 Gewebeproben (N: n=13, PA: n=21, WT: n=14, 30% männlich, durchschnittliches Alter 59,9±13,1 Jahre) mittels qPCR auf Stammzellmarker untersucht. 53 intraoperativ gewonnene Proben wurden aufgearbeitet, um stammzellähnliche Zellen zu isolieren und Sphäroidkulturen anzulegen (N: n=23, PA: n=16, WT: n=14).

    Ergebnisse PA zeigten für MSI1 eine gesteigerte relative Expression (p=0,001) und eine deutlich erniedrigte Expression für CD44 (p<0,001) und SOX9 (p<0,05). Betrachtet man die PA und der PA-Rezidive separat, konnte eine erniedrigte Expression von SOX9 nur in den Rezidivtumoren konstatiert werden (p<0,05). Es zeigte sich kein Unterschied zwischen den Primärtumoren und den Rezidiven in der relativen Expression anderer Marker. WT zeigten für CXCR4 (p<0,01) eine erhöhte und für SOX9 (p<0,05), CD44 (p<0,001) und ITGA6 (p<0,05) eine reduzierte Expression. Die Isolationseffizienz der primär sphäroiden Zellen betrug 68% ohne Unterschied zwischen den Entitäten (N=57%, PA=75% und WT=79%). PA und WT zeigten im Vergleich zum N einen höheren maximalen Sphärengrad (p<0,05 für beide). 42% der PA und 55% der WT bildeten Sphären vom Grad 3 aus.

    Schlussfolgerung Es lassen sich Stammzellmarker in benignen Speicheldrüsentumoren nachweisen und sphäroide Primärkulturen aus den OP-Proben gewinnen. Diese werden auf Stammzelleigenschaften und Expression von Markerproteinen untersucht. Die Anwesenheit von Sphären vom Grad 3 kann auf das Vorliegen von hochpotenten Zelleigenschaften hindeuten.

    Interdisziplinäres Zentrum für Klinische Forschung (IZKF) des Universitätsklinikum Jena und Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Clinician Scientist-Program OrganAge (WI 830/12-1)


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    Interessenkonflikt

    Der Erstautor gibt keinen Interessenskonflikt an.

    Publication History

    Article published online:
    24 May 2022

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