CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2022; 101(S 02): S127
DOI: 10.1055/s-0042-1747519
Abstracts | DGHNOKHC
Otologie / Neurootologie / Audiologie: Laterale Schädelbasis

Vergleich des Sprachverstehens von erwachsenen CI-Patienten mit Akustikusneurinom versus CI-Patienten ohne Akustikusneurinom

Urte Rost
1   Medizinische Hochschule Hannover/HNO, Deutsches Hörzentrum Hannover Hannover
,
Eugen Kludt
2   MHH/DHZ Hannover
,
Thomas Lenarz
3   MHH/HNO Hannover
,
Angelika Illg
2   MHH/DHZ Hannover
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Die Studie untersucht die Erfolgsaussichten von CI- Patienten mit einem Akustikusneurinom (AN- Patienten) im Vergleich zu CI- Patienten mit anderen Ertaubungsursachen (Nicht- AN- Patienten).

    Material und Methode Im Rahmen eines Match-pairings werden 8 einseitig ertaubte AN- und 8 Nicht- AN- Patienten nach Geschlecht, Ertaubungsdauer, Ertaubungs- und Implantationsalter einander zugeordnet und folgendermaßen miteinander verglichen:

    Gruppe 1 AN- Patienten mit Gruppe 2: Nicht- AN- Patienten (kurzertaubt<2 Jahre) und

    Gruppe 3 AN- Patienten mit Gruppe 4: Nicht- AN- Patienten (langertaubt>10 Jahre).

    Ausgewertet werden der Freiburger Einsilber- und Zahlentest, der HSM-Satz in Ruhe und im Störschall (10 dB S/N) in direkter Kopplung ab Erstanpassung bis 1 Jahr nach CI.

    Ergebnisse Die Mittelwerte (MW) der kurzertaubten AN- und Nicht- AN- Patienten sind nach der Erstanpassung fast vergleichbar. So liegt z.B. der MW im Einsilbertest bei den AN- Patienten bei 45,8% und bei den Nicht- AN- Patienten bei 45%. Bis zum Jahrestermin steigen die MW bei den Nicht- AN- Patienten insgesamt weiter an, während sie bei den AN- Patienten eher stagnieren. Bei den langertaubten AN- und Nicht- AN- Patienten sind die MW bei den Nicht- AN- Patienten von Anfang an höher. Der MW im Einsilbertest liegt z.B. bei den AN- Patienten bei 5% und bei den Nicht- AN- Patienten bei 12,5%. Auch hier steigen die MW bis zum Jahrestermin bei den Nicht- AN- Patienten weiter an, während sie bei den AN- Patienten absinken.

    Schlussfolgerung Die Erfolgsaussichten der AN- Patienten sind im Vergleich zu den Nicht- AN- Patienten im Entwicklungsverlauf geringer. Dennoch können auch AN- Patienten (mit Hörnerverhalt) von einer CI-Versorgung profitieren, wobei eine kurze Ertaubungsdauer prognostisch günstiger ist.


    #

    Interessenskonflikt

    Der Erstautor gibt keinen Interessenskonflikt an.

    Publication History

    Article published online:
    24 May 2022

    © 2022. The Author(s). This is an open access article published by Thieme under the terms of the Creative Commons Attribution-NonDerivative-NonCommercial-License, permitting copying and reproduction so long as the original work is given appropriate credit. Contents may not be used for commercial purposes, or adapted, remixed, transformed or built upon. (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/).

    Georg Thieme Verlag
    Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany