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CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2022; 101(S 02): S137
DOI: 10.1055/s-0042-1747493
Abstracts | DGHNOKHC
Otologie / Neurootologie / Audiologie: Tinnitus

Die Tinnitusprävalenz in der erwachsenen Bevölkerung – Ergebnisse der bevölkerungsbasierten Gutenberg-Gesundheitsstudie

Authors

  • Berit Hackenberg

    1   Unimedizin Mainz, HNO-Klinik Mainz
  • Julia Döge

    2   Unimedizin Mainz, HNO-Klinik Mainz
  • Karoline O`Brien

    2   Unimedizin Mainz, HNO-Klinik Mainz
  • Katharina Bahr

    2   Unimedizin Mainz, HNO-Klinik Mainz
  • Christoph Matthias

    2   Unimedizin Mainz, HNO-Klinik Mainz
  • Karl Lackner

    3   Unimedizin Mainz, Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin Mainz
  • Manfred E Beutel

    4   Unimedizin Mainz, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Mainz
  • Thomas Münzel

    5   Unimedizin Mainz, Kardiologie Mainz
  • Norbert Pfeiffer

    6   Unimedizin Mainz, Augenklinik Mainz
  • Markus Nagler

    7   Unimedizin Mainz, Centrum für Thrombose und Hämostase Mainz
  • Philipp Wild

    5   Unimedizin Mainz, Kardiologie Mainz
 
 

Hintergrund Tinnitus ist ein häufig berichtetes Symptom in der hals-nasen-ohrenärztlichen Praxis. Dennoch fehlt in der internationalen Literatur eine einheitliche Definition, so dass berichtete Prävalenzdaten weit gestreut sind. Ziel dieser Studie war es die Prävalenz von Tinnitus in einer großen deutschen Kohorte darzustellen.

Material und Methoden Die Gutenberg-Gesundheitsstudie ist eine prospektive Bevölkerungsstudie und als solche repräsentativ für die Region Mainz-Bingen. Seit 2017 werden Studienteilnehmer zu ihrer auditorischen Lebensqualität befragt. Neben der Frage nach einem Tinnitus („Leiden Sie unter Ohrgeräuschen (Tinnitus)?“) sollen Teilnehmer diesen auf einer Skala von 1=wenig belastend bis 5=extrem belastend einstufen („Wie stark fühlen Sie sich davon belastet?“).

Ergebnisse Insgesamt konnten 4.942 Teilnehmer zu ihrer auditorischen Lebensqualität befragt werden. Von diesen gaben 26.1% an, an einem Tinnitus zu leiden (n=1.289, p-Wert < 0.0001). Männer waren häufiger betroffen als Frauen (Männer: 30,2%, Frauen: 21.7%, p-Wert < 0.0001). Die meisten Betroffenen (80,4% der Teilnehmer) stuften ihren Tinnitus als eher gering belastend ein. 1,8% waren hingegen extrem belastet. Die Tinnitusprävalenz nahm bis zu einem Alter von 80 Jahren mit zunehmenden Alter zu.

Schlussfolgerung Jeder vierte Studienteilnehmer litt unter einem Tinnitus. Auch wenn ein Großteil diesen als wenig belastend einstufte, spiegelt dies einen beachtlichen Anteil an Betroffenen dar. Vor allem mit zunehmendem Alter steigt die Prävalenz, so dass Patienten dieser Altersgruppe besonderer Beachtung bedürfen.


Interessenskonflikt

Der Erstautor gibt keinen Interessenskonflikt an.

Publication History

Article published online:
24 May 2022

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