CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2022; 101(S 02): S69
DOI: 10.1055/s-0042-1747286
Abstracts | DGHNOKHC
Kopf-Hals-Onkologie: Seltene Tumore

Einfluss von Rauchgewohnheit und Komorbidität auf Gesamtüberleben (OS) und progressionsfreies Überleben (PFS) von Patienten mit Nasenhaupt- und Nasennebenhöhlentumoren (NHH/NNH)

Johanna Puls
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie Kiel
,
Elgar Susanne Quabius
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie Kiel
,
Markus Hoffmann
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie Kiel
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung NHH/NNH machen 3% der Kopf-Hals-CA aus. Aufgrund geringer Prävalenz, später Diagnose und ungünstiger Prognose, gibt es wenig evidenzbasierte Therapieansätze und wenig Daten zu OS/PFS. Hier wird der Einfluss von Rauchen und Komorbidität auf OS/PFS untersucht.

    Methoden In einer retrospektiven Studie wurden bei 141 Patienten des Kopf-Hals-Tumorzentrums der Universitätsklinik Kiel mit Tumoren der NHH/NNH Daten zu Rauchen, Komorbidität und Alter bei Erstdiagnose (ED) erhoben. Der Einfluss von Rauchen und Komorbidität auf OS/PFS wurde mittels Kaplan-Meier-Analyse untersucht, gefolgt von paarweisem Log-Rank-Test bei Bedarf. Altersbezogene Vergleiche erfolgten mittels t-Test oder One-way ANOVA.

    Ergebnisse Raucher (n=53; 58,6±10,2 Jahre (a)) sind bei ED signifikant jünger als Nicht- (n=46; 67,1±13,1 a; p=0,001)/Exraucher (n=35; 66,2±10,2 a; p=0,01). Rauchen beeinflusst OS/PFS nicht (p>0,05). Patienten ohne Komorbidität (n=34; 55,3±9,9 a) sind signifikant jünger als Patienten mit Komorbidität (n=107; 66,7±11,7 a, p<0,0001) und zeigen ein signifikant besseres OS (ohne: 90,9% nach 3, 85,2% nach 5 und 85,2% nach 10 a; mit: 71,7% nach 3, 64,5% nach 5 und 42,6% nach 10 a; p=0,02). Dies gilt nicht für PFS. Die Kombination von Rauchen und Komorbidität beeinflusst OS/PFS nicht (p>0,05).

    Schlussfolgerung Rauchen allein und kombiniert mit Komorbidität beeinflusst OS/PFS nicht. Komorbidität allein hingegen beeinflusst OS signifikant, nicht aber PFS. Eigenen früheren Daten folgend, hat Komorbidität keinen Einfluss auf Therapieplanung/-durchführung bei Kopf-Hals-CA. Vorliegende Ergebnisse unterstützen die Vermutung, dass die Prognose von Komorbidität stärker beeinflusst wird als vom Tumor und Patienten eher an vorhandener Komorbidität versterben als an ihrer Tumorerkrankung.


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    Interessenskonflikt

    Der Erstautor gibt keinen Interessenskonflikt an.

    Publication History

    Article published online:
    24 May 2022

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