Open Access
CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2022; 101(S 02): S37
DOI: 10.1055/s-0042-1747198
Abstracts | DGHNOKHC
Infektiologie / Hygiene

Multizentrische Studie zum Verlauf nicht-sinunasaler Riechstörungen

Susanne Menzel
1   Universitätsklinikum Dresden, Interdisziplinäres Zentrum für Riechen und Schmecken; Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde Dresden
,
Antje Hähner
1   Universitätsklinikum Dresden, Interdisziplinäres Zentrum für Riechen und Schmecken; Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde Dresden
,
Dorothea Woosch
1   Universitätsklinikum Dresden, Interdisziplinäres Zentrum für Riechen und Schmecken; Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde Dresden
,
Belinda Marquardt
1   Universitätsklinikum Dresden, Interdisziplinäres Zentrum für Riechen und Schmecken; Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde Dresden
,
Cristina Ressel
1   Universitätsklinikum Dresden, Interdisziplinäres Zentrum für Riechen und Schmecken; Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde Dresden
,
Julia Draf
2   HNO Praxis Dresden
,
Giancarlo Ottaviano
3   University-Hospital of Padova, Department of Neurosciences- ENT Section PadovaItalien
,
Paolo Boscolo-Rizzo
4   University of Trieste, Department of Medicine, Surgery and Health SciencesTriesteItalien
,
Romina Kardashi
5   Universitätsklinikum Dresden, Klinische Infektiologie Dresden
,
Katja de With
5   Universitätsklinikum Dresden, Klinische Infektiologie Dresden
,
Thomas Hummel
1   Universitätsklinikum Dresden, Interdisziplinäres Zentrum für Riechen und Schmecken; Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde Dresden
› Institutsangaben
 
 

    Die COVID-19-Pandemie hält die Welt weiterhin mit steigenden Infektionszahlen in Atem. Gleichzeitig nehmen die Fälle der postviralen Riechstörung nach einer COVID-19 zu. Bei 5 bis 20% der Betroffenen persistiert ein Geruchsverlust nach 1 bis 2 Monaten. In einer multizentrischen Studie (n=652, davon 404 Frauen) wurden nicht sinunasale, erworbene Riechstörungen unterschiedlicher Ätiologie betrachtet: postviral 584 davon 490 nach COVID-19-Infektion, idiopathisch 28, traumatisch 40.

    Es zeigte sich insgesamt eine Besserung des Riechvermögens im Verlauf von 3,5 (±1,2) Monaten für die Riechschwelle, Duftdiskrimination und Duftidentifikation (t>3,65; p<0,001) für alle untersuchten Riechstörungen. Bei einer getrennten Analyse bezüglich einer stattgehabten COVID-19 Infektion wiesen andere postvirale Riechstörungen ein initial schlechteres Riechvermögen auf (M=23,6 vs. 26,5; t=2,9; p=0,01), zeigten jedoch eine vergleichbare Besserung im Verlauf (F=0,05; p=0,83). Patienten mit Parosmien wiesen ein besseres Riechvermögen (M=23,2 vs. 25,1; t=2,5; p=0,02) auf, nicht jedoch in der Subgruppenanalyse nach einer COVID-19 Infektion. Beim ersten Untersuchungstermin nach 4,1 (±3,3) Monaten waren 21% Patienten normosmisch, beim zweiten Termin nach weiteren 7,3 (±4,0) Monaten hatten 34% der Patienten nach einer COVID-Infektion eine Normosmie.

    Im Verlauf war eine Verbesserung des Riechvermögens nachweisbar. Eine als vollständig erlebte Besserung wird sich bei vielen Patienten mit COVID-19-assoziiertem Riechverlust womöglich erst im Laufe von Monaten und möglicherweise Jahren einstellen.


    Interessenskonflikt

    Der Erstautor gibt keinen Interessenskonflikt an.

    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    24. Mai 2022

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