Open Access
CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2022; 101(S 02): S20
DOI: 10.1055/s-0042-1747133
Abstracts | DGHNOKHC
Bildgebende Verfahren / Ultraschall: Speicheldrüsen / Fazialis

Betrachtungen zu Volumina und Raumforderungen der Glandula parotis in einer epidemiologischen Kohorte im MRT (SHIP)

Tina Brzoska
1   Universitätsmedizin Greifswald, HNO KlinikGreifswald
,
Chia-Jung Busch
1   Universitätsmedizin Greifswald, HNO KlinikGreifswald
,
Sönke Langner
2   Universitätsmedizin Greifswald, Institut für Diagnostische Radiologie und NeuroradiologieGreifswald
,
Till Ittermann
3   Universitätsmedizin Greifswald, Institut für Community Medicine/Abt. SHIP KEFGreifswald
,
Henry Völzke
3   Universitätsmedizin Greifswald, Institut für Community Medicine/Abt. SHIP KEFGreifswald
,
Achim Georg Beule
4   Universitätsklinikum Münster, HNO KlinikMünster
› Author Affiliations
 
 

    Hintergrund Nicht existent sind bis dato Normwerte zu Parotisvolumina oder -tumorprävalenz im MRT basierend auf repräsentativen epidemiologischen Erhebungen, sowie Korrelationen zu Volkskrankheiten wie Diabetes mellitus, Hypertonus und Adipositas.

    Methodik Im Rahmen der Study of Health in Pomerania (SHIP) wurden bei 1725 Probanden die Glandulae parotideae bezüglich Volumen und Raumforderungen im nativen 1,5 T MRT untersucht. Entwickelt wurde zunächst eine reliable Standard Operating Procedure, welche in T1- gewichteten, axialen MR Schichten das Parotisvolumen detailliert messbar machte. Intraglanduläre Raumforderungen wurden adäquat markiert und volumetriert.

    In Korrelation zu diesen Messergebnissen wurden epidemiologische Daten der Probanden, wie Geschlecht, Alter, BMI und ausgewählte Komorbiditäten wie Diabetes mellitus und arterieller Hypertonus betrachtet.

    Ergebnisse Die Mittelwerte der Parotisvolumina für Männer betrug 27,56 cm3 (±8,23 SD) und 20,99 cm3 (±6,47 SD) für Frauen pro Drüsenseite. Es konnte eine statistisch signifikante positive Korrelation des Drüsenvolumens zum Alter, BMI, männlichen Geschlecht und Vorliegen eines Diabetes mellitus bewiesen werden. Die Prävalenz von Parotistumoren unbeachtet der Dignität betrug 3,94%.

    Diskussion Die Ergebnisse der Studie beschreiben als erste große epidemiologische Studie mögliche Normwerte für Volumina der Gl. parotis im MRT anpassbar für Geschlecht und Alter. Die gefundenen signifikanten Korrelationen könnten Basis für histopathologische Studien sein, die kausale Zusammenhänge zwischen Parotisvolumen und systemischen Erkrankungen untersuchen.

    Die Prävalenz von Parotistumoren imponiert mit fast 4% höher als in den bisher vorliegenden klinischen oder pathologischen Studien.


    Interessenskonflikt

    Der Erstautor gibt keinen Interessenskonflikt an.

    Publication History

    Article published online:
    24 May 2022

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