Handchirurgie Scan 2017; 06(02): 145-156
DOI: 10.1055/s-0042-124340
CME-Fortbildung
Thermische und chemische Verletzungen
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Hochdruckeinspritzverletzungen

Florian Neubrech
,
Leila Harhaus-Wähner
,
David Pauli
,
Ulrich Kneser
,
Berthold Bickert
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
01. Juli 2017 (online)

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Hochdruckeinspritzverletzungen an der Hand sehen häufig aus wie eine Bagatellverletzung, sind aber ein vitaler Notfall in Hinblick auf das Überleben der Extremität. Die wichtigsten Maßnahmen der Erstdiagnostik und unverzüglichen therapeutischen Möglichkeiten werden in diesem Beitrag vorgestellt.

Kernaussagen
  • Hochdruckeinspritzverletzungen der Hand können bei der ersten klinischen Untersuchung in der Notaufnahme leicht unterschätzt werden.

  • Unbehandelt entwickelt sich nach der scheinbaren Bagatellverletzung eine voranschreitende Nekrose der tiefen Schichten bei meist intakter Makrodurchblutung sowie eventuell ein sekundäres Infektgeschehen mit schlechter Wundheilungstendenz.

  • Die Verletzung bedingt eine zügige therapeutische Entscheidungsfindung.

  • Wichtige diagnostische Maßnahmen sind eine genaue Anamnese und Röntgenaufnahmen mit großzügigem Aufnahmefeld.

  • Die Therapie erfolgt in aller Regel operativ durch eine Entlastung und Reinigung der Wunde.

  • Die Prognose der Verletzung kann hinsichtlich des Fingererhalts und hinsichtlich der Handfunktion dennoch schlecht sein.