Am Anfang der Konferenz berichtete Professor Dr. med. Johannes Strunk, Chefarzt der
Klinik für Rheumatologie im Krankenhaus Porz am Rhein in Köln und DEGUM-Kursleiter
Stufe II, darüber, wie Rheuma per Ultraschall sichtbar gemacht werden kann. Etwa 1,5
Millionen Erwachsene in Deutschland leiden an der chronischen Krankheit. Sie kann
zwar nicht geheilt werden, ein Leben ohne Einschränkungen ist aber möglich, wenn eine
frühe Diagnose erfolgt. „Der Ultraschall ist dabei ein wichtiges Instrument“, sagte
Strunk. „Er bietet gute Möglichkeiten die Krankheit rechtzeitig zu erkennen. So kann
der Entwicklungsprozess bei vielen Patienten eingedämmt werden.“
Möglichkeiten des Ultraschalls bei Blindarmentzündung und Morbus Crohn
Möglichkeiten des Ultraschalls bei Blindarmentzündung und Morbus Crohn
Anschließend referierte Dr. med. Hans Worlicek, der Leiter der Kommission für Ultraschall
in der Praxis der DEGUM ist und an der Gastroenterologischen Gemeinschaftspraxis am
Facharztzentrum Regensburg tätig war, über den Einsatz des Ultraschalls bei Erkrankungen
des Magen-Darm-Trakts. „Eine krankhafte Wandverdickung des befallenen Darmabschnitts
kann bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen per Sonografie sehr genau dargestellt
werden. Der Ultraschall liefert also wertvolle Hinweise, welche Krankheit vorliegt“,
erläuterte Worlicek. „Die Klärung der Diagnose ist oft eine große Erleichterung, da
der Leidensdruck vieler Betroffener hoch ist.“ Auch bei Blinddarm- und Divertikelentzündungen
sei die Sonografie ein sehr wertvolles Instrument. So können die Erkrankungen auf
diese Weise mittlerweile mit einer Genauigkeit von 95 Prozent erkannt werden.
Nierensteine – warum Ultraschall das Instrument der ersten Wahl sein sollte
Nierensteine – warum Ultraschall das Instrument der ersten Wahl sein sollte
Ein weiteres zentrales Thema auf der Pressekonferenz war die Sonografie bei Nierensteinen.
Nach Ansicht von Professor Dr. med. Thomas Enzmann, stellvertretender Leiter der DEGUM
Sektion Urologie und Chefarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie am Städtischen
Klinikum Brandenburg, kommt diese in der Praxis zu selten zum Einsatz. „Rettungsstellen
und Krankenhäuser, die keine Urologen oder keinen Arzt mit einer ausreichenden Ultraschallausbildung
zur Verfügung haben, „schieben“ den Patienten zunächst durch einen Computertomografen“,
so Enzmann. „Dadurch werden Betroffene jedoch mit einer Strahlenbelastung konfrontiert.
Der Ultraschall kann bei der Diagnose von Nierensteinen sehr genaue Erkenntnisse liefern.“
Zudem sei er schnell durchzuführen und ist überall verfügbar.
Sonografie der Bauchorgane – höhere finanzielle Unterstützung durch Krankenkassen
gewünscht
Sonografie der Bauchorgane – höhere finanzielle Unterstützung durch Krankenkassen
gewünscht
Auch ein gesundheitspolitisches Thema – und zwar die finanzielle Unterstützung der Ultraschallmethode
bei Erkrankungen des Bauchraumes – stand auf der Agenda. „89 Prozent der sonografisch
tätigen Gastroenterologen schätzen die Finanzierung der Sonografie in der gesetzlichen
Krankenversicherung als defizitär ein“, beklagte Worlicek. „Eine angemessene Finanzierung
bleibt der hochqualifizierten, spezialisierten Bauchsonografie seit drei Jahrzehnten
verwehrt. Und das trotz der unbestrittenen Effizienz.“ So sei es mittlerweile ein
etabliertes Verfahren, die Kontrastmittel-Sonografie (CEUS) zur Tumordifferenzierung
und Metastasensuche in der Leber sowie beispielsweise in der Diagnostik von Pankreas,
Milz, Darm einzusetzen. Es handele sich hierbei um ein etabliertes Verfahren, dessen
Einsatz in den deutschen S3-Leitlinien und den europäischen Ultraschall-Leitlinien
gefordert würde. „Diese Methode wird jedoch nicht vergütet, obwohl zur Durchführung
eine sehr teure technische Ausstattung notwendig ist und ausreichend qualifiziertes
Personal vorhanden sein muss. Hier wünschen wir uns dringend eine Unterstützung von
der gesetzlichen Krankenversicherung“, sagte der DEGUM-Experte abschließend.