physiopraxis 2017; 15(03): 1
DOI: 10.1055/s-0042-124004
Editorial
© Georg Thieme Verlag Stuttgart – New York

Infoquelle Therapeut

Rosi Haarer-Becker

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Publication Date:
15 March 2017 (online)

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Patienten schätzen es, von Therapeuten fundiert informiert zu werden.
Abb.: FatCamera/istockphoto.com (nachgestellte Situation)
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Gutes Anschauungsmaterial erleichtert das Erklären und das Verstehen.

Dieser Zeitschrift liegt ein Poster bei. Sie können es nutzen, um sich selbst oder Lernende upzudaten oder – und so ist es gedacht – um dem Wunsch nach Information und Wissen Ihrer Patienten vor und nach Gelenkoperationen nachzukommen. Natürlich werden Patienten, die Endoprothesen bekommen, vom Arzt aufgeklärt. Meine Erfahrung ist jedoch, dass sie trotzdem bei „ihren“ Therapeuten gerne Verständnisfragen stellen. Und je besser wir uns an der Aufklärung und Vorbereitung des Patienten auf eine bevorstehende OP beteiligen, umso besser der Verlauf der Therapie- und Rehaphase. Studien zu „Better-in, better-out“-Programmen zeigen das.

In einer Pressemitteilung sagt Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe zum Gesetz zur Stärkung der Heil- und Hilfsmittelversorgung: „Mit dem Gesetz unterstreichen wir die hohe Bedeutung von Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden und Podologen für die Patientenversorgung und schaffen den gesetzlichen Rahmen für eine angemessene Vergütung ihrer Leistungen. Zudem richten wir die Hilfsmittelversorgung stärker an Qualitätszielen aus und verbessern die Rechte der Patientinnen und Patienten auf Beratung und Information.“

Die Politik bemerkt, dass Patienten informiert und beraten werden wollen. Sie wollen sich aktiv an Entscheidungen, die ihre Gesundheit, Erkrankung und Lebensqualität betreffen, beteiligen. Sie fordern uns als „Informationsquelle“, und wir nehmen diese Aufgabe gerne an. Unsere Ausbildungscurricula dürfen gerne deutlich mehr Zeit für Gesprächsführungs- und bestenfalls auch Beratungskompetenz vorsehen.

physiopraxis unterstützt Sie medial dabei und wird Ihnen künftig noch mehr Materialien zur Verfügung stellen, die Sie direkt für Ihre Gespräche mit Patienten nutzen können. Gute Medien verkürzen die Dauer der Informationszeit. Das ist nicht nur ökonomisch betrachtet ein Vorteil, sondern schützt vor „Vorträgen“. Denn wie sagt der Begründer des Deutschen Museums in München Oskar von Miller so schön: „Wer eine Menge großer Worte gebraucht, will nicht informieren, sondern imponieren.“

Herzlichst Ihre

Rosi Haarer-Becker

Übrigens: Anregungen für Themen, zu denen Sie Informationsmaterial wünschen, nehmen wir gerne entgegen.