Dialyse aktuell 2017; 21(01): 17-23
DOI: 10.1055/s-0042-123907
Schwerpunkt
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Medikamenteneinnahme

Ein wesentlicher Bestandteil der NierenersatztherapieMedication intake – An essential part of renal replacement therapy
Franziska Raekow
1   Dialyse Dr. Schäffer und Dr. Schweer im Klinikum Peine
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Publication Date:
15 February 2017 (online)

Mittels einer Umstrukturierung des Medikamentenplanes verknüpft mit einer Medikamentenberatung sollte in der vorliegenden Untersuchung die Zuverlässigkeit der Medikamenteneinnahme von Dialysepatienten gesteigert werden. Die Zuverlässigkeit wurde mittels einer anonymen Befragung vor und nach den Maßnahmen gemessen. Die Einnahme der Medikamente ist auch aufgrund ihrer Anzahl für Dialysepatienten oft beschwerlich und erfordert von ihnen höchste Disziplin. Mangelnde Einnahmezuverlässigkeit kann in der Praxis u. a. folgende Auswirkungen haben: erhöhte Phosphatwerte, veränderte Kalziumwerte, schwankende Blutdruckwerte, herabgesetzte Lebensqualität und höhere Kosten für das Gesundheitssystem. 10 Dialysepatienten wurden mittels Fragebogen anonym über ihre Medikamente und deren Einnahme befragt. Es wurden 2 selbst entwickelte Fragebögen ausgehändigt und eine Umstrukturierung des Medikamentenplanes wurde vorgenommen. Des Weiteren wurden die Patienten zu ihren Medikamenten vom Fachpersonal beraten. Danach wurde eine zweite Befragung durchgeführt. Die Untersuchung zeigt, dass es Beratungsbedarf bzgl. der Medikamente und deren Einnahme gibt. So konnte das Wissen der Patienten hinsichtlich ihrer Medikamente nach der Beratung und der Umstrukturierung des Medikamentenplanes erhöht werden. Es konnte bei der Messung nicht nachgewiesen werden, dass sich die Einnahmezuverlässigkeit erhöht hat. Dafür hätten zusätzliche Messmethoden angewendet werden müssen. Jedoch konnte belegt werden, dass sich der Wissensstand der Patienten hinsichtlich ihrer Medikamente erhöht hat. Eine Medikamentenberatung sowie die Benennung des Wirkungsortes des Medikamentes auf dem Medikamentenplan kann den Wissensstand der Patienten zu ihren Medikamenten erhöhen.

The aim of this study was to improve adherence regarding drug therapy in dialysis patients. This should be achieved by reorganization of the prescription plan and a counselling interview. Before and after the action, an anonymous survey about drug compliance was performed. Taking pharmaceuticals is often a burden for dialysis patients, also because of the high number of tablets they have to take in, and requires a high patient discipline. Insufficient taking of the prescription can lead to the following consequences: elevated phosphate levels, changing calcium levels, unsteady blood pressure control, reduced quality of life and higher treatment costs. 10 dialysis patients were asked in an anonymus survey about their prescriptions and intake. After that, a personal counselling interview was carried out and the prescription plan was reorganized. Then, a second survey was performed. The study shows a great need of counselling considering medication. The knowledge of the patients about their medications could be improved by counselling and more comprehensible prescription plans. We could not prove a better reliability in the drug therapy. Additional monitoring methods would have been necessary. We could prove a better understanding and knowledge of the patients about their medication. A drug counselling and more comprehensible medication plans can improve the patients knowledge about his therapy.