Anfang Oktober begann im Jemen ein Choleraausbruch mit bisher 103 labordiagnostisch bestätigten Fällen (Stand: 24. November). Die Zahl der Verdachtsfälle wurde mit 6121 angegeben. Mindestens 8 Menschen überlebten die Infektion nicht.
Schwierige Situation im Land
Eine genaue Evaluierung der Situation in dem seit Jahren von Konflikten und Krieg gebeutelten Land ist schwierig: Es gibt kein landesweit funktionierendes Meldesystem. Das ganze Gesundheitssystem ist katastrophal unterfinanziert – so erfüllen derzeit weniger als 50 % der medizinischen Einrichtungen ihre Aufgaben. Die übrigen sind geschlossen, da keine Medikamente vorrätig sind oder das Personal nicht bezahlt werden kann.
Hinzu kommt, dass im Land etwa 3 Mio. Jemeniten auf der Flucht sind, viele Menschen sind unterernährt, etwa 2 Drittel der Bevölkerung haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.
Negative Prognosen der WHO
Dementsprechend negativ sind auch die Prognosen der WHO zum derzeitigen Ausbruch: Sollte nicht umgehend gehandelt werden, erwartet die WHO eine Epidemie mit bis zu 76 000 Erkrankten.
Quelle: promed