Neuroradiologie Scan 2017; 07(01): 27-28
DOI: 10.1055/s-0042-121067
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Komorbiditäten bei MS-Patienten beeinflussen Schwere der Läsionen im MRT

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Publication Date:
07 March 2017 (online)

Die Entwicklung einer Multiplen Sklerose unterliegt wahrscheinlich einer Kombination aus genetischen, umgebungsbedingten und infektiösen Einflussfaktoren. Bei MS-Patienten fand sich ein im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung höherer Prozentsatz an Komorbiditäten und große epidemiologische Studien ergaben Hinweise, dass Komorbiditäten das Risiko zunehmender Invalidität erhöhen. Die amerikanischen Autoren untersuchten retrospektiv den Einfluss von Autoimmun-Komorbiditäten auf die Schwere der Läsionen bei konventionellen und nicht konventionellen MRT-Untersuchungen bei MS.

Fazit

Komorbiditäten bei MS-Patienten waren in dieser Studie assoziiert mit schwereren Hirnschäden in der MRT-Bildgebung. Dieser Effekt kann konventionellen MRT-Scans zur Bestimmung der Läsionslast entgehen. Laut den Autoren wurde bereits in anderen Studien eine zeitliche Dissoziation zwischen dem Nachweis schwerer MRT-Läsionen und klinischer Verschlechterung beschrieben. Wegen des Querschnittscharakters ihrer Studie sollten die gefundenen Assoziationen mit Vorsicht interpretiert werden.