OP-Journal 2016; 32(03): 176-181
DOI: 10.1055/s-0042-119115
Artikel zum Leitthema
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Proximale Humerusfraktur

Proximal Fracture of the Humerus
Martin Jaeger
,
Dirk Maier
,
Kaywan Izadpanah
,
Thorsten Hammer
,
Norbert P. Südkamp
Further Information

Korrespondenzadresse

Dr. Martin Jaeger
Sektionsleiter Schulterchirurgie

 

PD Dr. Dirk Maier
Oberarzt

 

PD Dr. Kaywan Izadpanah
Oberarzt

 

Dr. Thorsten Hammer
Ärztlicher Leiter

 

Prof. Dr. Norbert P. Südkamp
Ärztlicher Direktor
Department Chirurgie, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Freiburg
Hugstetter Straße 55
79106 Freiburg

Publication History

Publication Date:
24 March 2017 (online)

 

Zusammenfassung

Die osteoporotische proximale Humerusfraktur des alten Menschen ist nach wie vor eine Herausforderung. Rekonstruktive Behandlungsverfahren zeigen weiterhin eine hohe Komplikationsrate, sodass häufig zwischen einem konservativen oder gelenkersetzenden Verfahren gewählt wird. Dabei galt die anatomische Frakturprothese lange als Standard für den Gelenkersatz. Heute geht der Trend eindeutig zur inversen Prothese. Im Gegensatz zur anatomischen Prothese hängt das klinische Ergebnis weniger ausgeprägt von der Einheilung der Tuberkelfragmente ab. Dies spiegelt sich in den bisherigen kurz- und mittelfristigen Nachuntersuchungen wider, bei denen die inverse Prothese vergleichsweise bessere klinische Ergebnisse verbunden mit einer geringeren Revisionsrate aufweist.


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Abstract

Osteoporotic fracture of the humerus in geriatric patients is still challenging. Reconstructive therapy is still associated with a high rate of complications. In consequence, patients are frequently treated non-surgically, or receive a shoulder replacement. Anatomical hemi-arthroplasty used to be the most frequent procedure. However, there is now a trend to reverse shoulder arthroplasty, as the clinical outcome is then less dependent on the growth of tuberosities. This is reflected in several studies that demonstrate better short and medium term outcomes than with hemiarthroplasty. Moreover, the rate of revision surgery is markedly lower.


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Einleitung

Die Versorgung proximaler Humerusfrakturen stellt auch heute noch eine Herausforderung dar. Dies äußert sich u. a. darin, dass es bisher noch keine verbindlichen Therapieempfehlungen gibt. Insbesondere ist bis heute ungeklärt, wie die osteoporotische Humeruskopffraktur des älteren Patienten vorteilhaft behandelt werden soll. Es konkurriert weiterhin die konservative Therapie mit den rekonstruktiven und gelenkersetzenden Verfahren. Bekannt ist, dass das klinische Ergebnis nach konservativer Therapie stark von der Position der Tuberkelfragmente abhängt. Nach superior und/oder posteriomedial dislozierte Fragmente des Tuberculum majus sowie nach medial dislozierte Fragmente des Tuberculum minus weisen ein deutlich schlechteres klinisches Ergebnis auf [24]. Derartige Frakturen profitieren von einem operativen Vorgehen. Verschiedene, insbesondere prospektiv-randomisierte Studien, können Vorteile der Rekonstruktion sowie der Frakturprothetik im Vergleich zum konservativen Vorgehen nachweisen [10], [13], [16], [17], [18], [19]. Dabei zeigt sich, dass der Constant-Score als Endpunkt weniger geeignet ist als z. B. der Quality of Life Score (15DQoL), um die klinische Überlegenheit eines Verfahrens nachzuweisen. Umgekehrt ist bekannt, dass rekonstruktive Verfahren, insbesondere bei schlechter, osteoporotischer Knochenqualität, eine nach wie vor hohe Rate von Komplikationen aufweisen und in bis zu 12,7 % einen Revisionseingriff nach sich ziehen [10], [22], [23]. Die 2016 veröffentlichten epidemiologischen Untersuchungen von Han et al. spiegeln den gegenwärtigen Trend in den USA wider [11]. Bei 259 000 proximalen Humerusfrakturen, die zwischen 2005 und 2012 behandelt wurden, wurde in 67 % eine konservative Therapie gewählt. Eine Osteosynthese wurde in 19 %, eine anatomische Frakturprothese in 11 % und eine inverse Prothese in 2,4 % angewendet. Während der Anteil der konservativen und osteosynthetischen Therapie im Verlauf der Zeit annähernd unverändert ist, nimmt die Anzahl der anatomischen Frakturprothesen stetig ab. Im Gegenzug ist eine kontinuierliche Zunahme der inversen Prothesen zu beobachten.


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Indikationen

Allgemein akzeptierte Indikationen zur primären Frakturprothese bei proximalen Humerusfrakturen sind:

  • irreparabel zerstörte Gelenkfläche (Head-Split-Frakturen)

  • klinische Zeichen der Humeruskopfischämie (entsprechend den Hertel-Prognosefaktoren)

  • kritische Knochenqualität/-substanz, die eine Osteosynthese prognostisch unsicher erscheinen lassen

In der Diskussion ist das Patientenalter. Patienten, die älter als 75 Jahre sind, und komplexe Frakturen mit dislozierten Tuberkelfragmenten aufweisen, werden ebenfalls zunehmend für eine primäre, inverse Prothese indiziert.


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Anatomische Frakturprothese

Die anatomische Frakturprothese galt lange Zeit als Therapieoption der Wahl, wenn eine konservative Therapie ausschied und eine Osteosynthese prognostisch unvorteilhaft erschienen. Dies erscheint plausibel, da das Ziel der anatomischen Frakturprothese der Ersatz der irreparabel zerstörten und/oder nicht mehr durchbluteten und daher komplikationsträchtigen Kalotte ist. Um jedoch auch eine gute Schulterfunktion zu erhalten, bedarf die anatomische Frakturprothese einer möglichst anatomiegerechten Einheilung der Tuberkelfragmente. Klinische Ergebnisse zeigen jedoch, dass genau diese Einheilung der Tuberkelfragmente nicht so häufig beobachtet werden kann, wie es ursprünglich gewünscht war [7], [14]. Biomechanische Untersuchungen von Borowsky et al. verdeutlichen dieses Problem eindrucksvoll [3]. An 8 humanen Körpern wurden 4-Part-Frakturen erzeugt, mit einer anatomischen Frakturprothese versorgt und zyklisch belastet. Bei allen Frakturprothesen erfolgte die Fixation der Tuberkelfragmente mit Fadenzuggurtungen in unterschiedlichen Konfigurationen. Nach 8000 Zyklen waren alle Tuberkelfragmente ausgelockert. Sie ließen sich alle um 1 cm vom Schaft dislozieren. Dementsprechend wundert es nicht, wenn instabile Fragmente klinisch nicht einheilen. Die Verwendung von kräftigeren Kabelsytemen zur Fixation der Tuberkelfragmente (Tubercable®) kann diese Situation nicht grundlegend ändern. Auch unter Verwendung von Tubercable ist eine gehäufte Dislokation der Tuberkelfragmente zu beobachten [15]. Ob zusätzliche Fixationshilfen (z. B. Kragenplatte [Global®Unite®] oder Krampen [4]) diese Situation ändern, ist bisher noch nicht klinisch belegt. Die aktuelle Studienlage dokumentiert demzufolge ein 2-gipfliges klinisches Ergebnis. Patienten mit nicht sekundär dislozierten, anatomisch eingeheilten Tuberkelfragmenten präsentieren i. d. R. eine sehr gute, schmerzfreie Schulterfunktion mit Constant-Scores über 70 Punkten. Patienten mit dislozierten oder resorbierten Tuberkelfragmenten weisen im weiteren Verlauf regelhaft eine dezentrierte, nach kranial migrierte Prothese auf, die sich in einer schlechten, oft schmerzhaften Schulterfunktion äußert. Häufig lassen sich unter diesen Bedingungen nur Constant-Scores < 30 Punkte beobachten. Bisher fehlen anerkannte Prognosefaktoren, mit denen das später zu erwartende Ergebnis nach Implantation einer anatomischen Frakturprothese zuverlässig prognostiziert werden kann. Die Einheilung der Tubekelfragmente bzw. die Entstehung einer sekundären Tuberkelinsuffizienz sind jedoch abhängig von:

  • Frakturmorphologie (z. B. mehrfragmentäre Avulsionsfrakturen des Tuberculum majus)

  • Knochenqualität

  • Alter des Patienten

  • intraoperatives Repositions- und Fixationsergebnis

Sollten diese Faktoren, insbesondere in Kombination, vorliegen, ist die Indikation einer anatomischen Frakturprothese kritisch zu überdenken.

Umgekehrt ergeben sich daraus sehr enge Indikationen zur anatomischen Frakturprothese. Der „ideale“ Patient sollte die in [Tab. 1] enthaltende Charakteristik aufweisen.

Tab. 1 Charakteristik eines „idealen“ Patienten für die Implantation einer anatomischen Frakturprothese

Alter

Typischerweise 50–70 Jahre, „biologisch jung“

Knochenqualität

keine metaphysäre Trümmerzone, Kalkar intakt

Frakturmuster

Humeruskopf irreparabel, hohes Risiko der Humeruskopfischämie (nach Hertel)

Zeitpunkt

am besten 6–14 Tage nach Unfall für eine anatomische Frakturprothese und Osteosynthese der Tuberkel

Tuberkel

intakte Fragmente, keine mehrfragmentäre Situation

Omarthrosezeichen

keine

Zeichen einer Cuff-Pathologie

keine

Bewegungsumfang

Abduktion über die Schulterhöhe vor dem Unfall möglich


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Konvertierbare, anatomische Prothese

Zahlreiche Hersteller haben auf diese Situation reagiert und bieten heute ein konvertierbares Prothesensystem an. Dieses ermöglicht unter Belassen des stabil eingeheilten Prothesenschafts einen Austausch der anatomischen Kalotte gegen eine inverse Metaphyse in Kombination mit einer Glenosphäre. Erste klinische Ergebnisse sind vielversprechend und zeigen eine niedrige Rate an Komplikationen, insbesondere intraoperativen Frakturen des Humerus, und einen niedrigen Blutverlust [25]. Die auf dem Markt befindlichen, konvertierbaren Prothesensysteme lassen sich in 2 Gruppen einteilen. Es werden dabei Systeme, die sich in die Metaphyse integrieren lassen („built-in“-Design), von Systemen, die die Metaphyse aufbauen („stack-on“-Design), unterschieden. Gerade letztere fallen dadurch auf, dass sie designbedingt den Arm deutlich verlängern. Werner und Mitarbeiter zeigten, dass unter Verwendung eines konvertierbaren Prothesensystems eine Verlängerung des Armes von bis zu 4,7 cm beobachtet werden konnte [26]. Dies ist nicht unbedenklich, da eine übermäßige Verlängerung vermieden werden sollte. Sie trägt potenziell die Risiken einer chronischen Überdehnung des Deltamuskels, einer Läsion von neurovaskulären Strukturen, einer Stressfraktur im Bereich des Akromions oder der Spina scapulae sowie einer Lockerung der Metaglene. Darüber hinaus kann es in chronisch vernarbten, steifen Schultern mitunter sehr anspruchsvoll sein, die Konversion vorzunehmen und den Arm zu distalisieren. Es erfordert ein ausgedehntes Weichteil-Release unter Respektierung des N. axillaris und Plexus brachialis. Kompromisse in der Platzierung der Metaglene sind dabei nicht akzeptabel, da sie insbesondere bei kranialer Positionierung im weiteren Verlauf ein inferiores Notching mit den konsekutiven Folgen begünstigen. Im Zweifel ist ein kompletter Schaftwechsel zu überlegen [12].

Darüber hinaus scheint es noch nicht sicher absehbar, ob sich die konvertierbaren Plattformsysteme in der Fraktursituation des älteren Patienten durchsetzen werden. Die Tatsache, dass bei der Revisionsoperation der Prothesenschaft nicht gewechselt werden muss, ist ein Argument, dass bei langen Standzeiten der Prothese sinnvoll erscheint. Sollte sich jedoch eine häufig zu beobachtende, symptomatische, sekundäre Tuberkelinsuffizienz innerhalb von 1 bis 2 Jahren nach Primäroperation ereignen, die eine Revisionsoperation im Sinne einer Konversion auf ein inverses Prothesensystem nach sich zieht, ist die Überlegung erlaubt, ob nicht primär die Implantation einer inversen Prothese der zielführende Weg ist.


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Inverse Prothese

Im Gegensatz zu der anatomischen Prothese erzeugt die inverse Prothese ein stabiles Rotationszentrum. Daher ist sie nicht in dem Maß auf das Einheilen der Tuberkelfragmente angewiesen, wie es für die anatomische Frakturprothese notwendig ist. Gleichwohl wird von vielen Autoren die Refixation der Tuberkelfragmente empfohlen, da auch bei den inversen Prothesen nach Einheilung der Tuberkelfragmente häufig ein klinisch besseres Ergebnis, insbesondere für die Rotationsbewegungen, beobachtet werden kann ( [Abb. 1]). Jedoch ist hier die Datenlage noch inkohärent. Als weiteres Argument für die Refixation der Tuberkel wird der höhere Luxationsschutz angeführt. Umgekehrt muss die Nachbehandlung die Refixation der Tuberkel adressieren und macht daher i. d. R. eine Immobilisation auf einem Schulterabduktionskissen für 6 Wochen notwendig. Diese Einschränkung wird von vielen alten Patienten als sehr unangenehm eingeschätzt und beeinträchtigt die Selbstständigkeit enorm, sodass verschiedene Autoren auf die Refixation der Tuberkel in dieser Situation verzichten und eine frühfunktionelle Nachbehandlung empfehlen.

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Abb. 1 a bis ca Präoperative Röntgendiagnostik einer 81-jährigen Frau mit Monotrauma der rechten Schulter nach häuslichem Sturz aus stehender Höhe. Es zeigt sich eine Humeruskopf-3-Part-Fraktur mit Head-Split-Komponente. b Präoperative CT-Diagnostik. c Röntgenkontrolle 1 Jahr postoperativ. Es zeigt sich eine zentrierte Schulterprothese mit eingeheilten Tuberkelfragmenten, kein Notching.

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Operationstechnik (inverse Prothese, [Abb. 2])

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Abb. 2 a bis fa Deltopektoraler Zugang. b Entfernung des Kalottenfragments. c Zirkumferentes, glenoidales Kapsel-Release. d Implantation der Glenosphäre. e Fixation der Tuberkelfragmente. f Fixation der Tuberkelfragmente.

Die Operation wird typischerweise in Beach-Chair-Position unter Single-Shot-Antibiose mit einem Cephalosporin der 2. Generation, z. B. Cefuroxim, durchgeführt. Als Zugang wird der anteriore deltopectorale Zugang empfohlen, da er sich durch eine gute Exposition des Situs und ein geringes Verletzungsrisiko des N. axillaris auszeichnet. Zudem wird der für die inverse Prothese wichtige Deltamuskel zugangsbedingt nicht beeinträchtigt. Nach Identifikation der Fraktur, Anschlingen der Rotatorenmanschette, Tenotomie der langen Bizepssehne auf Höhe des Rotatorenintervalls wird durch die Fraktur eingegangen und das Kalottenfragment reseziert. Dabei sollten die inferioren Kapselanteile unter Sicht abgelöst werden, um eine Verletzung des N. axillaris in diesem Bereich zu vermeiden. Die superioren Anteile der Rotatorenmanschette werden reseziert. Es hat sich bewährt, mit der Bearbeitung des Glenoids fortzufahren. Diesbezüglich werden ein 360°-Kapsel-Release glenoidnah durchgeführt, ggf. die lateralen Anteile der Trizepssehne eingekerbt und das Labrum glenoidale reseziert. Nach Einbringen eines zentralen Führungsdrahts über eine entsprechende Schablone werden, je nach Prothesensystem, die Bohrungen für die rückwärtigen Metaglene-Zapfen vorgenommen. Um ein späteres inferiores Notching zu vermeiden, sollte die Basisplatte mit dem inferioren Rand des knöchernen Glenoids bündig abschließen. Sie wird mit weiteren Schrauben zusätzlich fixiert. Diesbezüglich wird auf die unterschiedlichen Operationsanleitungen verwiesen. Komplettiert wird die glenoidalseitige Operation mit der Implantation der Glenosphäre, die, je nach Prothesensystem, mit einem inferioren Offset zur Minimierung des Notchings gewählt wird. Verbindliche Größenangaben gibt es nicht. Sie richtet sich vielmehr nach den lokalen Verhältnissen. Es folgt die Präparation des Humerusschafts, in dem, je nach Prothesensystem und Knochenqualität, ein zementierter oder aber auch unzementierter Schaft eingebracht wird. Typischerweise ist die verwendete Retroversion kleiner als die anatomische und beträgt häufig zwischen 0 und 20°. Die Prothesenhöhe richtet sich im Wesentlichen nach der Weichteilspannung. Dabei geht der Trend dahin, die Prothese nicht mehr zu straff einzustellen. Ein Fein-Tuning kann mit entsprechenden Probe-Inlays vorgenommen werden. Wir empfehlen die Refixation der Tuberkelfragmente. Diesbezüglich werden mehrere nicht resorbierbare Fäden (z. B. FiberWire) zwischen Schaft und den jeweiligen Tuberkelfragmenten sowie horizontal umschlingend durch ein mediales Führungsloch der Prothese gewählt. Eine intraoperative Röntgenkontrolle dokumentiert den regelrechten Prothesensitz.


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Evidenz

Obwohl noch keine Langzeitergebnisse vorliegen, sind die bisherigen Kurzzeitergebnisse sowie mittelfristigen Ergebnisse vielversprechend.

Im direkten Vergleich scheint die Implantation einer inversen Prothese sehr gute, im Vergleich zur anatomischen Prothese durchweg bessere klinische Ergebnisse zu erzeugen ([Tab. 2]). Zudem ist die Streubreite der Ergebnisse deutlich geringer, sodass die funktionellen Ergebnisse auch besser vorhersehbar sind. Cuff und Mitarbeiter publizierten 2013 ihre Ergebnisse im Rahmen einer prospektiven Kohortenstudie (Level-II-Evidenz) [7]. Sie schlossen insgesamt 53 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 74,4 Jahren ein, die eine komplexe Humeruskopf-3- oder − 4-Part-Fraktur aufwiesen. Dabei wurden mehrfragmentäre Tuberculum-majus-Situationen, sowie Head-Split-Frakturen nicht ausgeschlossen. Es wurden 26 anatomische Frakturprothesen mit 27 inversen Prothesen verglichen. Das durchschnittlich Follow-up betrug 30 Monate. Die Flexion betrug in der Gruppe der inversen Prothesen durchschnittlich 139° (102–172°), verglichen mit durchschnittlich 100° (30–170°) bei den anatomischen Frakturprothesen. Die Außenrotation ist bei beiden Prothesentypen vergleichbar und betrug 24° respektive 25°. 91 % aller Patienten mit inversen Prothesen waren subjektiv zufrieden. Dies ließ sich bei Patienten mit anatomischen Prothesen deutlich weniger häufig feststellen (61 %). Auffallend war auch die unterschiedliche Revisionsrate. Bei 13 % aller Patienten mit anatomischen Prothesen wurde eine Revisionsoperation notwendig. Demgegenüber wurde kein Patient aus der inversen Prothesengruppe revidiert. Erwähnenswert sind die Beobachtungen bei ausbleibender Einheilung der Tuberkelfragmente. Dies wurde in 39 % der Patienten nach anatomischer Prothese und bei 17 % nach inverser Prothese beobachtet. Bei ausbleibender Tuberkeleinheilung betrug die durchschnittliche Flexion bei Patienten mit inverser Prothese 132°, verglichen mit nur 52° bei Patienten mit anatomischer Prothese. Die Außenrotation betrug 12°, verglichen mit 5° bei anatomischen Prothesen. Der ASES-Score (The American Shoulder and Elbow Surgeons Shoulder Score) betrug durchschnittlich 75 verglichen mit 38 in der Gruppe der anatomischen Prothesen.

Tab. 2 Übersicht klinischer Studien, die anatomische und inverse Frakturprothesen miteinander vergleichen.

Studie

Evidenzlevel

Studienpopulation

Typ of Replacement

Patienten (Nr.)

Alter (J)

Follow-up (Monate)

Forward Elevation Mittelwerte (°)

Forward Elevation Spanne (°)

Abduktion Mittelwerte (°)

Abduktion Spanne (°)

External Rotation Mittelwerte (°)

External Rotation Spanne (°)

HSA: Hemi-Shoulderarthroplasty (anatomische Hemiprothese); RSA: Reverse-Shoulderarthroplasty (inverse Prothese)

Bonnevialle 2016 [2]

III

Frankreich

HSA

57

67

39

112

20–180

28

0–80

RSA

41

78

39

130

50–180

23

−20–70

Solomon 2016 [21]

IV

USA

HSA

8

77

18–73

104

95–110

29

22–35

RSA

16

77

110

100–130

28

25–30

Sebastiá-Forcada et al. 2014 [20]

I

Spanien

HSA

30

73

29

80

20–180

79

30–150

3

0–10

RSA

31

75

28

120

40–180

113

50–170

5

0–10

Baudi 2014 [1]

III

Italien

HSA

25

70

26

89

82

23

RSA

28

77

27

131

128

15

Chalmers 2014 [6]

III

USA

HSA

9

72

59

106

28

RSA

9

77

14

133

41

Cuff et al. 2013 [7]

II

USA

HSA

23

74

30

100

30–170

25

0–48

RSA

24

139

102–172

24

8–42

Boyle et al. 2013 [5]

III

Neuseeland

HSA

313

72

60

RSA

55

80

60

Garrigues 2013 [9]

III

USA

HSA

11

75

43

91

30–140

31

5–60

RSA

12

121

90–145

34

10–45

Young 2010 [27]

IV

Neuseeland

HSA

10

76

44

108

50–180

48

10–90

RSA

10

77

22

115

45–140

49

5–105

Gallinet 2009 [8]

IV

Frankreich

HSA

17

74

17

54

30–100

60

30–90

14

0–30

RSA

16

74

12

98

20–150

91

10–150

9

0–80

Zu ähnlichen Ergebnissen kommen auch Sebastiá-Forcada und Mitarbeiter. Sie veröffentlichten 2014 ihre Ergebnisse einer prospektiv-randomisierten Studie (Level-I-Evidenz) unter Verwendung der Lima-Prothese [20]. Es wurden insgesamt 62 Patienten, die älter als 70 Jahre waren, mit komplexen 3- und 4-Part-Frakturen eingeschlossen. Es wurden 31 anatomische Frakturprothesen mit 31 inversen Prothesen verglichen. Nach einem Mindest-Follow-up von 24 Monaten konnten signifikant bessere Ergebnisse unter Verwendung einer inversen Prothese für die Endpunkte Constant-Score mit allen Subscores, dem UCLA-Score, dem DASH-Score sowie den klinischen Funktionen Flexion und Abduktion nachgewiesen werden. Der absolute Constant-Score betrug in der Gruppe der anatomischen Prothesen durchschnittlich 40 Punkte (8–74 Punkte), verglichen mit 56 Punkten (24–80 Punkte) in der Gruppe der inversen Prothesen. Erwähnenswert sind die Kaplan-Meier-Überlebensraten beider Prothesentypen. Berücksichtigt man die Notwendigkeit einer Revision, unabhängig ihres Anlasses, so beträgt die Überlebensrate nach 40 Monaten für die inverse Prothese 96,8 % verglichen mit 80 % für anatomische Prothesen. Sehr viel deutlicher wird der Unterschied, wenn neben der Notwendigkeit einer Revision auch das klinische Scheitern als Kriterium herangezogen wird. Unter diesen Bedingungen beträgt die 40-Monate-Überlebensrate 71 % bei den inversen Prothesen verglichen mit 43,3 % bei den anatomischen Prothesen. Anders ausgedrückt, zeigte sich in dieser Studie, dass unter Verwendung einer anatomischen Prothese nach weniger als 4 Jahren bei über der Hälfte aller Patienten ein klinisch schlechtes, funktionell gescheitertes Ergebnis beobachtet werden musste oder eine Revision notwendig wurde – ein Grund, die Indikation zur anatomischen Frakturprothese bei älteren Patienten kritisch zu überdenken.

Die einzigen, bisher im direkten Vergleich publizierten mittelfristigen Ergebnisse stammen von Boyle und Mitarbeitern [5]. Sie publizierten 2013 die Ergebnisse aus dem neuseeländischen Prothesenregister. Dabei handelt es sich um eine prospektive Erfassung von 368 Patienten mit anatomischen und inversen Frakturprothesen, die retrospektiv ausgewertet wurden (Level-III-Evidenz). Das Follow-up betrug 6 Monate und 5 Jahre. Während der Oxford-Score nach 6 Monaten in beiden Gruppen noch vergleichbar war und 27,9 bei den anatomischen Prothesen sowie 28,1 bei den inversen Prothesen betrug, zeigten sich nach 5 Jahren signifikant bessere Ergebnisse für die inversen Prothesen. Zu diesem Zeitpunkt ließ sich ein durchschnittlicher Oxford-Score von 32,3 bei den anatomischen und 41,5 bei den inversen Prothesen feststellen. Die Revisionsrate pro 100 Komponentenjahre betrug bei den anatomischen Prothesen 1,1 verglichen mit 1,7 bei den inversen Prothesen. Die 1-Jahres-Mortalität zeigte keine Unterschiede und betrug 3,5 % bei den anatomischen und 3,6 % bei den inversen Prothesen.


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Schlussfolgerung

Inverse Frakturprothesen zeigen sehr gute – und auch sehr gut vorhersehbare – Ergebnisse hinsichtlich Funktion und Schmerzreduktion. Dieses bestätigt sich in den bisher publizierten kurz- und mittelfristigen Ergebnissen. Langzeitergebnisse stehen noch aus. Die sekundäre Tuberkelinsuffizienz beeinflusst bei den inversen Prothesen das klinische Ergebnis weniger stark als bei den anatomischen Prothesen. Sollte daher bei älteren Patienten eine Prothese zur Versorgung einer proximalen Humerusfraktur in Betracht gezogen werden, wird derzeitig eine inverse Prothese bevorzugt.


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Interessenkonflikt: M. Jaeger ist Mitglied der AOTK.

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Korrespondenzadresse

Dr. Martin Jaeger
Sektionsleiter Schulterchirurgie

 

PD Dr. Dirk Maier
Oberarzt

 

PD Dr. Kaywan Izadpanah
Oberarzt

 

Dr. Thorsten Hammer
Ärztlicher Leiter

 

Prof. Dr. Norbert P. Südkamp
Ärztlicher Direktor
Department Chirurgie, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Freiburg
Hugstetter Straße 55
79106 Freiburg

  • Literatur

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Abb. 1 a bis ca Präoperative Röntgendiagnostik einer 81-jährigen Frau mit Monotrauma der rechten Schulter nach häuslichem Sturz aus stehender Höhe. Es zeigt sich eine Humeruskopf-3-Part-Fraktur mit Head-Split-Komponente. b Präoperative CT-Diagnostik. c Röntgenkontrolle 1 Jahr postoperativ. Es zeigt sich eine zentrierte Schulterprothese mit eingeheilten Tuberkelfragmenten, kein Notching.
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Abb. 2 a bis fa Deltopektoraler Zugang. b Entfernung des Kalottenfragments. c Zirkumferentes, glenoidales Kapsel-Release. d Implantation der Glenosphäre. e Fixation der Tuberkelfragmente. f Fixation der Tuberkelfragmente.