Aktuelle Rheumatologie 2016; 41(06): 407
DOI: 10.1055/s-0042-117528
Hefteditorial
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Hefteditorial Ausgabe 6

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Publication Date:
09 January 2017 (online)

Liebe Leserin, lieber Leser,

stolpern wir, verhindert der Patellarsehnenreflex einen Sturz. Wussten Sie, dass dabei kurzzeitig bis zu 2 Tonnen Gewicht auf dem Knie lasten können? Das Knie ist das größte und komplizierteste Gelenk im menschlichen Körper. Durch ein äußerst komplexes Zusammenspiel von Knochen, Muskeln, Sehnen und Bandapparaten ermöglicht es uns hochvariable Bewegungsmuster bei gleichzeitiger Stabilisierung.

Durchschnittlich bewegen wir das Knie 2-mal pro Minute, das ergibt 1 Million Belastungen pro Lebensjahr. Es trägt das 3-Fache des Körpergewichts beim Gehen, das 5-Fache beim Treppensteigen und sogar 6- bis 8-Fache beim Laufen.

Zusammen mit dem Knie ermöglichen uns etwa 100 echte Gelenke unsere Beweglichkeit und Flexibilität – die größeren Gelenke an Schulter, Ellenbogen, Hüfte, Händen und Füßen genauso wie die kleinen an Fingern, Zehen, Wirbelsäule und Schädel.

Erkrankt das Gelenk, leidet vor allem der Rheuma-Patient schnell unter Bewegungseinschränkungen und -schmerzen. Je nach Destruktionsgrad, aber auch zur Vorbeugung können operative Therapiemaßnahmen notwendig werden. Mit den Besonderheiten der orthopädischen Rheumatologie befasst sich die Dezember-Ausgabe der Aktuellen Rheumatologie. Vor dem Hintergrund, dass etwa 330 000 Patienten jährlich eine Endoprothese erhalten und sich bei jedem zweiten Bundesbürger ab dem 35. Lebensjahr im Röntgenbild nachweisbare Arthrosezeichen finden, ein hochaktuelles Thema.

Bei der operativen Behandlung der rheumatoiden Arthritis erfordern zahlreiche Komorbiditäten besondere Strategien. Ulrich Hötker und Kollegen informieren über die Wichtigkeit des perioperativen Managements (S. 448). Nicht immer sind orthopädische Eingriffe beim Rheumatiker jedoch krankheitsbedingt: Ralph Gaulke erläutert entscheidende Behandlungsabweichungen beim verunfallten Rheumatiker in seiner Übersichtsarbeit (S. 481).

Eine interessante Lektüre wünscht Ihnen

Ihre Redaktion