Aktuelle Dermatologie 2016; 42(10): 391
DOI: 10.1055/s-0042-116506
Derma-Fokus
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Wundheilung – Wassergefiltertes Infrarot A

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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
13. Oktober 2016 (online)

 

    Wassergefiltertes Infrarot A (wIRA) ist eine spezielle Form der Wärmestrahlung mit hohem Eindringvermögen in das Gewebe und geringer thermischer Belastung der Hautoberfläche. Ende Juni haben G. Hoffmann et al. eine große Übersichtsarbeit über den Einsatz von wIRA für die Wundheilung in der Fachzeitschrift GMS German Medical Science der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) publiziert (DOI: 10.3205/000235).

    Die 7 darin enthaltenen randomisierten kontrollierten klinischen Studien vergleichen eine Kombination aus Therapie auf hohem Niveau plus wIRA-Therapie mit einer Therapie auf hohem Niveau allein. wIRA steigert die Temperatur (+ 2,7 °C in 2 cm Gewebetiefe) und den Sauerstoffteildruck im Gewebe (+ 32 % in 2 cm Gewebetiefe) sowie die Gewebedurchblutung und fördert damit die Wundheilung.Während 230 Bestrahlungen wurde ausnahmslos eine Schmerzlinderung beobachtet mit deutlich weniger Schmerzmittelbedarf (52–69 % weniger in den 3 Gruppen mit wIRA verglichen mit den 3 Kontrollgruppen ohne wIRA nach großen Bauchoperationen; fast 60 % weniger Schmerzmittelbedarf bei chronischen venösen Unterschenkelgeschwüren).

    Weitere Effekte waren:

    • schnellere Wundflächenabnahme (bei schwer brandverletzten Kindern 90 % Wundflächenabnahme nach 9 vs. 13 Tagen, nach 9 Tagen ca. 89 % vs. ca. 49 % Wundflächenabnahme; kompletter Wundschluss bei chronischen venösen Unterschenkelgeschwüren nach im Median 14 vs. 42 Tagen).

    • bessere Gesamteinschätzung der Wundheilung und des Bestrahlungseffekts

    • besseres kosmetisches Ergebnis.

    • niedrigere Wundinfektionsrate (nach einer einzelnen Bestrahlung vor der Operation: 5 vs. 12 % Wundinfektionen insgesamt, von diesen: späte Wund- infektionen 1,7 vs. 7,7 %).

    • kürzerer Krankenhausaufenthalt (Entlassung 9 vs. 11 Tage nach OP).

    Nach einer Mitteilung der AWMF, Düsseldorf


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