Intensivmedizin heißt sich intensiv um einen kritisch kranken Patienten kümmern –
nicht mehr und nicht weniger.
Allerdings ist die Intensivmedizin ein besonders komplexer Bereich der Medizin. Um
in diesem Bereich sachkundig zu arbeiten, erfordert es neben klinischer Erfahrung
auch sehr viel Wissen und erfolgreiche Intensivmedizin ist immer interdisziplinäre
Intensivmedizin!
Aufgrund der dynamischen und vielfältigen wissenschaftlichen Aktivitäten und neuen
Forschungserkenntnisse ist man als Intensivmediziner ständig mit der Herausforderung
konfrontiert, sich auf den aktuellsten Wissensstand zu bringen und zu halten, um evidenzbasiert
kritisch kranke Patienten „up2date“ zu behandeln. Dies ist zweifelsohne eine schwierige
Aufgabe.
Seit 2005 hat die Zeitschrift Intensivmedizin up2date sich dieser Herausforderung gestellt und exzellent gemeistert. Dies ist den vielen
Autoren, dem Verlag und nicht zuletzt dem engagierten interdisziplinären Herausgeberteam
zu verdanken. Nach mehr als 10 Jahren erfolgreicher Arbeit verlasse ich mit einigen
Kollegen das Herausgeberteam und übergebe die wichtige Aufgabe der nächsten Generation
von Intensivmedizinern. Dies schließt auch die Schriftleitung ein. Diese Aufgabe habe
ich für Intensivmedizin up2date integrativ, innovativ und zielführend versucht zu erfüllen. Ich danke dem gesamten
Herausgeberteam sehr herzlich für das großartige Engagement für Weiter- und Fortbildung
von Intensivmedizinern in Deutschland.
Ich scheide Ende 2016 aus dem Herausgebergremium aus und übergebe die Schriftleitung
zum 1. 1. 2017 an Herrn Professor Gernot Marx aus Aachen. Ebenso scheidet Herr Professor
Tobias Welte Ende 2016 aus dem Herausgebergremium aus und übergibt seinen Platz als
internistischer Herausgeber an Herrn Professor Reimer Riessen aus Tübingen. Herr Professor
Gerhard Jorch scheidet auch Ende 2016 aus dem Herausgebergremium aus und übergibt
die pädiatrische Intensivmedizin an Herrn PD Sebastian Brenner aus Dresden.
Das verjüngte Herausgeberteam unter der neuen Schriftleitung von Professor Gernot
Marx wird sich den Aufgaben der Zukunft stellen und mit Kontinuität und innovativer
Weiterentwicklung der Intensivmedizin up2date die vielfältigen Herausforderungen, aber auch Chancen für die Entwicklung der Intensivmedizin
in Weiter- und Fortbildung von Intensivmedizinerinnen erfolgreich annehmen.
Als Beispiel sei der demografische Wandel genannt: Der demografische Wandel induziert
einen steigenden medizinischen Versorgungsbedarf in regional unterschiedlicher Ausprägung
und Dynamik. Gleichzeitig verringert sich die Anzahl der Medizinerinnen und Mediziner
[1]. Dadurch entsteht ein Versorgungsdefizit, insbesondere in dezentralen Regionen,
das aus einem Missverhältnis zwischen dem Angebot und der Nachfrage an Fachkräften
und medizinischen Leistungen insbesondere in der Intensivmedizin entsteht. Andererseits
wird die Entwicklung der Digitalisierung durch weitreichende Vernetzung insbesondere
für die Intensivmedizin auf dem Weg zur Medizin und Intensivmedizin 4.0 neue große
Chancen für eine Personalisierte Medizin eröffnen. Als ein Beispiel unter vielen seien die neuen Möglichkeiten der neuen Mobilfunkgeneration
5G zu nennen. Im Vergleich zu 4G (LTE Advanced) soll 5G eine 1000-fach höhere Kapazität,
100-fach höhere Verbindungsdichte, 10-fach höhere Geschwindigkeit sowie 10-fach geringere
Latenzzeiten mit Spitzendatenraten von 10 – 20 Gbit/s bieten [2]. Ohne Zweifel werden damit neue interdisziplinäre und fachübergreifende Strukturen
und patientenorientierte Behandlungsprozesse geschaffen werden.
Die Zukunft bleibt also spannend und das gesamte Herausgeberteam der Intensivmedizin up2date freut sich auf die Aufgabe, Ihnen wie gewohnt wichtige Entwicklungen und Inhalte für
die Weiter-und Fortbildung kompetenzbasiert und sehr differenziert aufzubereiten und
zu vermitteln.
Wir wünschen spannende und nützliche Lektüre
Ihre
Hugo Van Aken
Gernot Marx
Hugo Van Aken
Gernot Marx