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DOI: 10.1055/s-0042-113980
Bronchialkarzinom – Lässt sich das Screening in Risikopopulationen optimieren?
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
07. September 2016 (online)
Die meisten Patienten mit Bronchialkarzinom befinden sich zum Zeitpunkt der Diagnose bereits in einem fortgeschrittenen Tumorstadium. Low-Dose-CTs sind für das Screening zwar effektiv, dafür aber kostenintensiv. S. Spiro und A. Hackshaw stellten nun eine neue Screening Strategie vor.
Thorax 2016; 71: 91–93
Eine US-amerikanische Studie konnte in der Vergangenheit zwar zeigen, dass sich mit regelmäßigen CT-Untersuchungen in einer unselektierten Population von Rauchern Bronchialkarzinome in einem früheren Stadium identifizieren ließen und so auch die Mortalität gesenkt werden konnte, allerdings erwies sich dies nicht als kosteneffektiv. Ähnliche Ergebnisse werden von einer holländisch-belgischen Studie erwartet. Daher wird es zukünftig wichtig sein, das CT effizienter einzusetzen oder Biomarker zu verwenden.
In der LungSEARCH-Studie wird dies versucht. Die Rationale dahinter ist, dass in einer Zielgruppe von Hochrisikopatienten die Detektionsrate von Karzinomen wahrscheinlich höher sein wird und die Strategie somit kosteneffektiver werden dürfte. Ein solcher Risikofaktor ist die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD). Aufnahme in die Studie finden daher Pa-tienten mit gering bis mäßig ausgeprägter COPD, die entweder aktuell rauchten (mindestens 20 Packyears und / oder 20 Jahre Raucheranamnese) oder ehemalige Raucher waren, die innerhalb der letzten 8 Jahre aufgehört hatten (ebenfalls mindestens 20 Packyears und / oder 20 Jahre Raucheranamnese). Die Teilnehmer werden randomisiert 2 Gruppen zugeordnet und unterziehen sich entweder 5 Jahre lang einem jährlichen Screening oder bilden Kontrollen ohne Intervention. Patienten der Interventionsgruppe geben eingangs Sputum ab. Bei auffälligem Befund bekommen sie die Möglichkeit zu jährlichen CT-Untersuchungen und Autofluoreszenz-Bronchographien für einen Zeitraum von maximal 5 Jahren. Bei normalem Sputum erfolgen jährliche Sputumkontrollen bis zu einem auffälligen Befund. Die Kontrollen werden in der Folge nicht mehr kontaktiert, sollten aber nach 5 Jahren eine Röntgenaufnahme des Thorax erhalten.
Zwischen August 2007 und März 2011 wurden insgesamt 1568 Teilnehmer rekrutiert, davon 785 in der Interventions- und 783 in der Kontrollgruppe. Bis April 2015 waren 65 Bronchialkarzinome registriert worden. Die initialen Ergebnisse zeigen eine Inzidenz von abnormen Sputumbefunden bei 23 % der untersuchten Teilnehmer im ersten und bei 15 % im zweiten Jahr. Sollte sich eine Veränderung des Tumorstadiums bei Diagnose zugunsten der Interventionsgruppe ergeben, wollen die Autoren ihre Ergebnisse möglicherweise in einer größeren Studie bestätigen.
Dr. Johannes Weiß, Bad Kissingen
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