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DOI: 10.1055/s-0042-113330
Editorial für die Zeitschrift für Orthopädie und Unfallchirurgie
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Publication Date:
18 August 2016 (online)
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
auch in der vorliegenden Ausgabe der Zeitschrift für Orthopädie und Unfallchirurgie werden bereits im allgemeinen Teil aktuelle Themen aufgegriffen. Der Strahlenschutz im OP-Saal wird sicherlich leicht vernachlässigt, da er tägliche Routine ist angesichts der regelhaften Nutzung von Röntgen- und Durchleuchtungsgeräten im orthopädischen und unfallchirurgischen OP. Gerade weil es aber um unsere eigene Gesundheit und die unserer Mitarbeiter geht, ist nicht nur auf die vom Gesetzgeber vorgeschriebene regelmäßige Schulung der Mitarbeiter zu achten, sondern im täglichen Betrieb auf eine weitestmögliche Risikoreduktion im Umgang mit Röntgenstrahlen im Operationssaal. Dies wird durch 3 Artikel zu diesem Thema entsprechend verdeutlicht, auch als Anregung, nicht nur die Strahlendosimeter zu nutzen, sondern auch die Strahlenbelastung einzelner Operationsbereiche, insbesondere bei modernen Hybrid-OPs mit 3-D-Bildwandler oder CT, regelmäßig, auch in klinischen Studien, zu überprüfen.
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Ziel unserer täglichen Arbeit ist bei der bestmöglichen Behandlung unserer Patienten auch die Reduktion möglicher Risikofaktoren. Hier hat sich in den letzten Jahren das „Patient-Blood-Management“ als fester Bestandteil etabliert, und die Vorgehensweisen insbesondere bei elektiven Eingriffen z. B. in der Endoprothetik, aber auch in der Polytraumabehandlung haben sich deutlich verändert. Neben standardisierter präoperativer Diagnostik hat sich unter anderem die intravenöse Gabe von Tranexamsäure in 19 randomisierten Studien bewährt zur Reduktion des Blutverlusts und damit auch zur Reduktion der Transfusionsbedürftigkeit. Bisher wenig erforscht ist der Effekt der zusätzlichen intraartikulären Applikation von Tranexamsäure. Im allgemeinen Teil wird hierzu auf eine Studie aus dem amerikanischen Journal for Bone and Joint Surgery verwiesen. Da durch zahlreiche Studien bekannt ist, dass jede Transfusion mit einer Erhöhung des postoperativen Morbiditätsrisikos einhergeht, ist dies sicherlich ein interessanter Ansatz zur weiteren Risikoreduktion, der durch weitere Studien verfolgt werden sollte.
Schwerpunkt der vorliegenden Ausgabe sind 4 Arbeiten aus der AE (Deutsche Gesellschaft für Endoprothetik), die auf dem Symposium der Arbeitsgemeinschaft Endoprothetik auf unserem Jahreskongress DKOU 2015 basieren und damit beispielhaft die Arbeit aus den Sektionen der DGOU darstellen. Hier möchten wir gerne alle Arbeitsgemeinschaften und Sektionen weiter animieren, ihre Studienergebnisse in der Zeitschrift für Orthopädie und Unfallchirurgie als offizielles Organ der DGOU zu publizieren. Die Kooperation der DGOU mit der Orthopaedic Research Society (ORS) zeigt hier einen weiteren Schritt in die auch von uns bereits mehrfach beschriebene Internationalisierung unserer Fachgesellschaft. Auch die Zeitschrift für Orthopädie und Unfallchirurgie wird hier ihren entsprechenden Beitrag leisten und in Zukunft einzelne Originalarbeiten auch in Englisch publizieren, um sie damit auch international sichtbarer zu machen.
Von allen Seiten wird immer betont, wie wichtig es ist, bereits Studenten für unser Fach „Orthopädie und Unfallchirurgie“ zu begeistern, um damit zukünftige Mitarbeiter zu gewinnen. Deshalb freut es uns außerordentlich, dass wir nicht nur regelmäßige Berichte aus dem Jungen Forum hierzu veröffentlichen können, sondern auch Berichte aus der AG Lehre und hiermit assoziierte Aktivitäten wie in der aktuellen Ausgabe die Übersicht zum Effekt der Famulatur in Orthopädie und Unfallchirurgie anhand einer bundesweiten Umfrage, basierend auf einem Forschungsprojekt, das von der DGOU unterstützt wurde.
Mit den weiteren Originalarbeiten und insbesondere dem Refresher zum aktuellen Stand des exoprothetischen Ersatzes bei Amputationen der oberen Extremität sind weitere hochaktuelle Themen aufgegriffen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre
Prof. Dr. med. Ulrich Stöckle
Prof. Dr. med. Dieter C. Wirtz
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