Flugmedizin · Tropenmedizin · Reisemedizin - FTR 2016; 23(05): 211
DOI: 10.1055/s-0042-113226
Editorial
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

20 Jahre Deutsche Gesellschaft für Berg- und Expeditionsmedizin

Rainald Fischer
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Publication Date:
19 October 2016 (online)

 

    Liebe Kolleginnen und Kollegen,

    im November 1996 beschlossen 13 bergbegeisterte Ärzte die Gründung der Deutschen Gesellschaft für Berg- und Expeditionsmedizin. Damals gab es nur wenige alpinmedizinisch begeisterte Ärzte, die sich erst in Österreich zur Österreichischen Gesellschaft für Alpin- und Höhenmedizin zusammenfanden. Inzwischen gibt es weltweit viele nationale Gesellschaften sowie die International Society of Mountain Medicine. Aus der anfangs nur kleinen BExMed ist inzwischen eine der mitgliederstärksten geworden. Ihr nunmehr 20-jähriges Bestehen wollen wir in diesem Jahr feiern.

    Wir laden daher herzlich zur diesjährigen 20-Jahrestagung der BExMed vom 11. bis 13. November 2016 nach Garmisch-Partenkirchen ein. Im Mittelpunkt des Treffens werden neben der ärztlichen, alpinmedizinischen Fortbildung (Themen u. a.: Update in Alpiner Notfallmedizin, Erfolgreich rauf und runter – Verhalten von Menschen im Gebirge, aus Katastrophen lernen) auch die Prüfungen zum „Diploma in Mountain Medicine“ und zum „Diploma in Wilderness and Expedition Medicine“ stehen. In einem Workshop zum Lawinennotfall werden wir die aktuelle IKAR Avalanche Rescuecard inklusive neuem Triagealgorithmus 2016 vorstellen.

    Natürlich kann in so kurzer Zeit nur ein Ausschnitt der in der Bergmedizin relevanten Themen angesprochen werden. Ausgewiesene Experten haben ihre Teilnahme für Referate und Vorsitze zugesagt. Weitere Details und das vollständige Programm sind unter www.bexmed.de zu finden. Wir denken, Ihnen damit ein Programm mit attraktiven und aktuellen Themen zusammengestellt zu haben. Wir hoffen, dass Sie sich in Garmisch-Partenkirchen wohl fühlen werden und vielleicht die verbleibende Zeit für eine Bergtour nutzen können.

    Diese Tagung soll aber auch Ansporn sein, die Berg- und Alpinmedizin gerade in Deutschland weiter zu stärken. So dienen sicher wieder die Kollegen aus Österreich als Vorbild, denen es gelungen ist, die Fachkunde „Alpinmedizin“ als qualifizierte Weiterbildung durch die Ärztekammer anerkennen zu lassen. Zumindest für die Kollegen, die in Mittelgebirgsnähe oder im Alpenraum tätig sind, wäre das eine spannende Möglichkeit der Weiterbildung. Bis dahin können sie sich aber trotzdem im Rahmen der alpinmedizinischen Lehrgänge zum Doctor of Mountain Medicine oder Doctor of Expedition and Wilderness Medicine ausbilden.

    Neben diesem Ausblick auf eine sicher spannende Veranstaltung bietet auch das vorliegende Heft wieder einige spannende Beiträge. Frau Probst und Kollegen beschreiben die Anwendung einer neuartigen Beschichtung zur dauerhaften, nebenwirkungsfreien und wartungsfreien Desinfektion von Oberflächen im medizinischen Bereich. Sollte sich diese Beschichtung auch kostengünstig herstellen lassen, wäre das sicher ein großer Fortschritt zur Vermeidung von nosokomialen Infektionen in Praxis und Klink. Herr Pippig beschreibt die Anwendung der MRT im Bereich der Brustwirbelsäule im Rahmen der Untersuchung von asymptomatischen Bewerbern als militärischer Luftfahrzeugführer. Es zeigen sich erfreulich wenig pathologische Befunde, die jedoch mit hoher Treffsicherheit herausgefunden werden können. Frau Müller beschreibt ein neues Probiotikum, mit dem die häufige Reisediarrhö verhindert beziehungsweise gebessert werden kann. Zudem zeigt der Artikel die wesentlichen Maßnahmen zur Prävention und Behandlung dieser Erkrankung auf.

    Ihr


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