Flugmedizin · Tropenmedizin · Reisemedizin - FTR 2016; 23(03): 110
DOI: 10.1055/s-0042-109853
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ausbruch weitet sich aus – Gelbfieber in Angola

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Publication Date:
23 June 2016 (online)

 

    Wie wir bereits in der letzten Ausgabe der FTR berichteten, leidet Angola derzeit unter einem massiven Gelbfieberausbruch. In den 6 Monaten zwischen Anfang Dezember, als die ersten Fälle registriert worden waren, und Anfang Juni wurden knapp 2900 Verdachtsfälle gemeldet. Mindestens 325 der Betroffenen überlebten die Infektion nicht. Labordiagnostisch bestätigt wurden bisher 788 Infektionen.

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    (Bild: CDC-PHIL; J. Gathany, # 9176)

    In den ersten Monaten war der Ausbruch auf eine Gemeinde in der Provinz Luanda beschränkt. Und noch immer werden etwa 70 % der Fälle in Luanda registriert. Doch trotz mehrerer großer Impfaktionen ist der Ausbruch dabei, sich immer weiter auszuweiten: Anfang Mai wurden bereits aus 14 Gemeinden in insgesamt 6 Provinzen autochthone Infektionen gemeldet.

    Und auch über die Landesgrenzen hinweg wurde der Ausbruch bereits exportiert: In der Demokratischen Republik Kongo sind bis Anfang Juni 52 Gelbfieberfälle labordiagnostisch bestätigt worden. Während es sich in mindestens 44 der Fälle um aus Angola importierte Erkrankungen handelt, geht man in 4 Fällen von autochthonen Infektionen innerhalb der Demokratischen Republik Kongo aus (bei zweien davon handelt es sich jedoch um silvatische Infektionen aus dem Norden des Landes). Vier weitere Fälle werden noch untersucht.

    Namibia meldet darüber hinaus bisher einen und Kenia 2 aus Angola importierte Fälle. Und auch China, welches Zehntausende von Arbeitern nach Angola entsendet hat, registrierte bereits mindestens 11 Importfälle.

    Darüber hinaus leidet auch Uganda momentan unter einem Gelbfieberausbruch, der jedoch genetischen Analysen zufolge nicht mit dem südwestafrikanischen Ausbruch in Zusammenhang steht. Seit Anfang April wurden hier 68 Verdachtsfälle gemeldet. Sieben hiervon konnten bisher labordiagnostisch bestätigt werden.

    Dipl. Biol. Unn Klare; Quellen: promed, CDC


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    (Bild: CDC-PHIL; J. Gathany, # 9176)