Flugmedizin · Tropenmedizin · Reisemedizin - FTR 2016; 23(03): 147
DOI: 10.1055/s-0042-109498
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Bericht zum tropendermatologischen Symposium 2016 in Hamburg – 5. Symposium für Tropendermatologie und Reisemedizin

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Publication Date:
23 June 2016 (online)

 

    Am 23.04.2016 führte die Abteilung Dermatologie, Venerologie und Allergologie des Bundeswehrkrankenhauses Hamburg ihr 5. Symposium für Tropendermatologie und Reisemedizin im historischen Hörsaal des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin durch. Das Symposium wurde ausgerichtet in Zusammenarbeit mit dem im Bernhard-Nocht-Institut integrierten Fachbereich Tropenmedizin des Bundeswehrkrankenhauses Hamburg, der „Society of Dermatology in the Tropics“ und der „Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Infektiologie und Tropendermatologie (ADI-TD)“ der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft. Mit mehr als 145 Teilnehmern war die Veranstaltung mit Hautärzten aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden überaus gut besucht.

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    (Bild: Dr. Marcellus Fischer)

    Einen ersten Themenschwerpunkt bildete das Krankheitsbild der kutanen Leishmaniasis, das in der Bundeswehr durch den Einsatz in Afghanistan bekannt wurde und jetzt in Deutschland gehäuft bei Flüchtlingen und Migranten festgestellt wird. Neben der Klinik und Therapie wurden immunologische Aspekte und neue diagnostische Nachweismethoden vorgestellt. Auch entomologische Daten wurden präsentiert und zeigten den Teilnehmern auf, wo Leishmaniasis auch in Europa zukünftig vorkommen könnte.

    Ehrengast der Veranstaltung war Professor Henning Grossmann, der über 35 Jahre eine der größten dermatologischen Kliniken in Afrika leitete. Er und seine Mitarbeiterinnen berichteten über ihre langjährige Tätigkeit im Regional Dermatology Training Center in Moshi, einer für Afrika einzigartigen dermatologischen Ausbildungsstätte in Tansania am Fuß des Kilimandscharo. Ein besonderer Schwerpunkt nahm hier das genetisch heterogene Krankheitsbild des Albinismus ein, das in Afrika weltweit die höchsten Prävalenzen aufweist. Neben den klinischen Bildern, die von dem Aufkommen von Hautmalignomen geprägt sind, wurden Präventionsstrategien eindrucksvoll dargestellt, unter anderem die Eigenproduktion von Sonnenschutzpräparaten mit hohem Lichtschutzfaktor vor Ort.

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    (Bild: Dr. Marcellus Fischer)

    Ein Vortrag, der Verletzungen durch giftige Meerestiere erläuterte, entführte die Teilnehmer in den Artenreichtum der tropischen Unterwasserwelt.

    Einen weiteren Themenschwerpunkt stellten tropendermatologische Erfahrungen und spannende Fallvorstellungen von Sanitätsoffizieren dar, die im vergangenen Jahr während ihrer dermatologischen Facharztweiterbildung an einem humanitären Hilfseinsatz der US Navy auf dem Hospitalschiff USNS Comfort in Mittel- und Südamerika teilnahmen. Abgerundet wurde dieser Themenblock durch einen dermatologischen Erfahrungsbericht aus Kambodscha.

    Ein 6. Symposium für Tropendermatologie und Reisemedizin ist am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg 2018 vorgesehen.

    Dr. Marcellus Fischer, Hamburg


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    (Bild: Dr. Marcellus Fischer)
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    (Bild: Dr. Marcellus Fischer)