PSYCH up2date 2016; 10(05): 375-386
DOI: 10.1055/s-0042-109436
Essstörungen, somatische Belastungsstörungen, Schlafstörungen und sexuelle Funktionsstörungen

Diagnostik somatoformer Störungen

Claas Lahmann
,
Christine Allwang
,
Andreas Dinkel
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Kernaussagen

Somatoforme Beschwerden zeichnen sich durch anhaltende und die Betroffenen subjektiv sehr belastende Körperbeschwerden aus, für die auch nach angemessener somatischer Diagnostik keine ausreichende organmedizinische Erklärung gefunden werden kann.

Im Rahmen der Diagnostik gilt es, die Balance zwischen somatischer und psychopathologischer Diagnostik zu finden, ungünstige Verläufe rechtzeitig zu erkennen, die klinische Relevanz der Beschwerden abzuschätzen sowie komorbide Störungen zu erfassen. Auch sozial- und arbeitsmedizinische Aspekte müssen dabei ebenso im Blick behalten werden wie das Ursachenmodell der Patienten. Da dieses häufig einseitig somatisch ausgerichtet ist und die Patienten einer psychosomatischen Perspektive oft mit – zumindest initial – ablehnender Skepsis begegnen, hat sich ein wenig konfrontativer Gesprächsstil bewährt.

Die klinische Diagnostik basiert primär auf einer umfassenden Anamnese. Sie kann ggf. durch Fragebogenverfahren und strukturierte Interviews ergänzt werden.



Publication History

Publication Date:
08 September 2016 (online)

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