ZWR - Das Deutsche Zahnärzteblatt 2016; 125(06): 293
DOI: 10.1055/s-0042-107639
Colloquium
Interdisziplinär Experten-Diskussion in Hamburg
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Bedeutung der Prophylaxe für das Biofilmmanagement

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Publication Date:
24 June 2016 (online)

 

    Anlässlich der id infotage dental Hamburg fand am 30. April 2016 die von der Johnson & Johnson GmbH veranstaltete Expertendiskussion zum Thema „Interdisziplinäre Perspektiven – Die Bedeutung von Prophylaxe für das Biofilmmanagement“ statt. In einem informativen Austausch erörterten Prof. Dr. Ralf Rößler (Köln), Dr. Nicolas Rode (Kriftel) und DH B.Sc. Klaudia Dietrich (Köln) mit der geladenen Fachpresse die Notwendigkeit sowie die verschiedenen Methoden der Biofilmkontrolle.


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    Im Fokus des Gesprächs stand die häusliche Mundhygiene der Patienten. Sie ist ein wesentlicher Bestandteil der Biofilmkontrolle und der Prophylaxe. Vor allem die langfristigen Vorteile der 3-fach-Prophylaxe (Putzen, Interdentalraumreinigung, antibakterielle Mundspülung) wurden diskutiert. Prof. Rößler, Dr. Rode und Klaudia Dietrich betonten unter anderem die zahn- und mundgesundheitliche Relevanz der Entfernung des dentalen Biofilms. Eine mangelnde Biofilmkontrolle werteten die Experten als eine der Hauptursachen von gingivalen, parodontalen und dentalen Schädigungen. Ein umfassendes Biofilmmanagement betrachteten sie als wesentlichen Teil der parodontalen Infektionskontrolle.

    Auch auf das Thema Patientenaufklärung und Motivationsstrategien für eine optimale Mundhygiene wurde eingegangen. Einer Meinung waren die Experten, dass die tägliche 3-fach-Prophylaxe dabei ein ideales Instrument zur Kontrolle des dentalen Biofilms darstellt. In diesem Zusammenhang betonte Prof. Dr. Rößler: „Es ist bekannt, dass gründliches Zähneputzen und die Reinigung der Zahnzwischenräume für eine gesunde Mundhöhle nicht immer ausreichen. Ergänzend zur mechanischen Zahnreinigung angewendet, können Mundspülungen mit ätherischen Ölen, wie z. B. Listerine, die schädlichen Bakterien beseitigen und zugleich die Neubildung von Belag zeitlich verzögern.“ Bei der anschließenden Diskussion mit den Fachpressevertretern antwortete Prof. Rößler auf eine Frage, was denn der der Vorteil der ätherischen Öle sei, dass die meisten Spüllösungen auf Wasserbasis konzipiert seien, der Biofilm dagegen sei aber lipophil. Durch die ätherischen Öle Thymol, Menthol, Eukalyptol und Methylsalicylat in Listerine kann die Struktur des Biofilms zersetzt werden.

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    v.l. Dr. Rode, Juliane von Meding (Moderatorin) und Prof. Rößler.

    Gi/ZWR


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    v.l. Dr. Rode, Juliane von Meding (Moderatorin) und Prof. Rößler.