Die Sektion „Zellbiologie” vereint pneumologische
Grundlagen- und translational arbeitende
Wissenschaftler mit unterschiedlichen
inhaltlichen Schwerpunkten. Ein
besonderes Anliegen der Sektion liegt in
der Förderung des akademischen Nachwuchses
in der deutschen Pneumologie,
sowie auf der Translation neuer grundlagenwissenschaftlicher
Erkenntnisse in die
klinische Pneumologie.
Herbsttagung der Sektion
Seit 1993 treffen sich alljährlich aktive
Sektionsmitglieder und Gäste zur Herbsttagung,
um sich über neueste Forschungsergebnisse
auszutauschen, mögliche Synergismen
zu identifizieren und Kollaborationen
zu initiieren. Am 6. und 7. November
2015 fand die 23. Herbsttagung
der Sektion 14 auf Einladung von Dr. Melanie
Königshoff, Dr. Ali Önder Yildirim
und Dr. Philipp Lepper in München statt.
Wie in den vergangenen Jahren beteiligte
sich die Sektion 4 „Infektiologie und Tuberkulose“,
und die Sektionen 1 „Allergologie
und Immunologie“ und 10 „Pathophysiologie
und Aerosolmedizin“ waren
zu Gast.
Mit 70 Teilnehmern, 2 Keynote-Referaten
zu den Themen Proteomik und Stammzellforschung
sowie 30 Vorträgen aus den Gebieten
Infektion, Fibrose, Entwicklung,
COPD, Emphysem, sowie Asthma und Al
lergie war die Tagung ein großer Erfolg.
Nicht nur die Zahlen der Teilnehmer und
Vorträge war in den letzten Jahren konstant
hoch. Es besteht auch die einhellige
Wahrnehmung, dass die wissenschaftliche
Qualität der Beiträge stetig zunimmt.
Dabei gelingt es, den informellen und familiären
Charakter der Tagung aufrecht
zu erhalten und motivierend auf junge
Nachwuchswissenschaftler zu wirken.
Viele Doktoranden halten bei der Herbsttagung
der Sektion 14 erstmals einen
Vortrag vor einem großen und fremden
Auditorium. Eine besondere Motivation
stellt die Prämierung der besten 3 Beiträge
als „Best of Herbsttagung“ dar. Die
Vortragenden wurden zur folgenden Jahrestagung
der DGP 2016 nach Leipzig eingeladen,
um dort ihre Daten einem breiteren
Publikum interessierter Pneumologen
vorzustellen.
Die Herbsttagung 2016 wird im November
in Hannover stattfinden, erneut mit
Beteiligung der Sektionen 1, 4 und 10.
Jahrestagung der DGP 2016
Jahrestagung der DGP 2016
Die Sektion „Zellbiologie“ war auch 2016
mit zahlreichen Veranstaltungen bei der
Jahrestagung der DGP in Leipzig präsent.
Die Programmkommission unter Leitung
von Prof. Michael Pfeifer, Donaustauf/
Regensburg, und der Tagungspräsident
Prof. Hubert Wirtz, Leipzig, hatten der
Sektion eine große Bühne bereitet. Zahlreiche
aktuelle Themen wurden großteils
gemeinsam mit klinischen Sektionen
präsentiert und diskutiert. Der besondere
translationale Ansatz, der jenseits
von Standards einen Ausblick auf
aktuelle und zukünftige Entwicklungen
erlaubte, stieß auch in diesem Jahr bei
den Kongressteilnehmern auf großen Zuspruch.
So konnte abermals die Sektion
14 wesentlich zum wissenschaftlichen
Charakter der Jahrestagung und der Gesellschaft
beitragen.
Auch in diesem Jahr wurden wichtige Auszeichnungen
an pneumologische Grundlagenwissenschaftler
verliehen, etwa der
Wissenschaftspreis für experimentelle
Forschung der DGP, die Posterpreise der
Sektionen und die Preise der Deutschen
Lungenstiftung. Drei erfolgreiche junge
Wissenschaftler wurden zur Jahrestagung
eingeladen und erhielten die Möglichkeit,
ihre bei der Herbsttagung 2015 als besonders relevant identifizierten
Beiträge im Rahmen eines „Best of
Herbsttagung“-Symposiums zu präsentieren.
Das Motto des 58. DGP-Kongresses 2017 lautet „Qualität und Wirtschaftlichkeit”. Ob
Ballett, Oper
oder Schauspiel – eine gute Möglichkeit, einen schönen Abend ausserhalb der Kongresshallen
zu
verbringen, bietet das Staatstheater am Eckensee in der Stuttgarter Innenstadt. (©
Dieter Poschmann/pixelio.de)
Akademischer Nachwuchs in der Sektion
Akademischer Nachwuchs in der Sektion
Um besonders talentierte und motivierte
Nachwuchswissenschaftler unterschiedlicher
Disziplinen für das Fach Pneumologie
zu gewinnen, hat die Gesellschaft
bereits unterschiedliche Aktivitäten initiiert,
etwa die Herbsttagung der Sektion
Zellbiologie und einige Elemente der
DGP-Jahrestagung. Trotz der genannten
Erfolge ist eine breitere Identifikation
mit der DGP gerade unter jungen, erfolgreichen
Wissenschaftlern weiterhin erklärtes
Ziel der DGP.
Die Attraktivität der Gesellschaft für den
talentierten akademischen Nachwuchs
stärker herauszustellen, ist für die Zukunft
dieser wissenschaftlichen Gesellschaft
und der deutschen Pneumologie –
auch im Vergleich zu anderen medizinischen
und hier speziell den internistischen
Disziplinen – eine besondere Herausforderung.
Viele Nachwuchsforscher
orientieren sich noch in Richtung anderer
Disziplinen, wie etwa der Kardiologie, Immunologie,
Mikrobiologie oder Onkologie,
oder wechseln in die Industrie. Dies
betrifft Humanmediziner aber auch assoziierte
Disziplinen wie die Biologie und
Pharmazie.
Daher hat die Sektion 14 eine engere wissenschaftliche
Zusammenarbeit mit dem
Deutschen Zentrum für Lungenforschung
(DZL) ins Leben gerufen, dessen Ausgestaltung
aktuell in unterschiedlichen Ebenen
vorangebracht wird, und engagiert sich in
der Weiterbildungsakademie der DGP.
Darüber hinaus sollen Themen der experimentellen
Wissenschaft in disziplinübergreifenden
Workshops unter Beteiligung
der European Respiratory Society
(ERS) angeboten werden, um die wissenschaftliche
Attraktivität der Sektion „Zellbiologie“
zu erhöhen.
Translation experimentellwissenschaftlicher Erkenntnisse
Translation experimentellwissenschaftlicher Erkenntnisse
Eine weitere Aufgabe der Sektion „Zellbiologie“
besteht darin, aktuelle experimentell-
wissenschaftliche Erkenntnisse
denjenigen Kollegen nahezubringen, die
ausschließlich klinisch tätig sind. Dies
geschieht traditionell im Rahmen translationaler
Symposien bei der Jahrestagung.
Ferner ist im Jahr 2015 erstmals
eine Serie von Artikeln zu je einer pneumologischen
Erkrankungsentität in der
Zeitschrift „Pneumologie“ erschienen, in
denen experimentell-wissenschaftliche
Erkenntnisse spannend und mit klinischem
Bezug für eine breite Leserschaft
wiedergegeben wurden.
Bisher sind in dieser Reihe erschienen:
-
Schmeck B, Jerrentrup L, Bals R. COPD Update
2015: Zellbiologie goes Clinic? – Wichtige
Forschungsergebnisse für den Kliniker.
Pneumologie 2015; 69: 704–710
-
Lienau J, Müller-Redetzky H, Suttorp N et al.
Neue pathogenetische Konzepte und pharmakologische
Studien zur adjuvanten Therapie
bei schwerer Pneumonie. Pneumologie
2015; DOI: 10.1055/s-0035-1563788
-
Wegmann M, Fehrenbach H, Krauss-Etschmann
S. Asthma Update 2015 – Was die
zellbiologisch-pneumologische Grundlagenforschung
dem Lungenarzt anbieten
kann. Pneumologie 2016; 70: 103–109
-
Schupp JC, Frye BC, Zissel G et al. Neue pathogenetische
Konzepte und frühe pharmakologische
Studien bei der Sarkoidose.
Pneumologie 2016; 70 : 231–240
Zahlreiche ausgewiesene Experten haben
sich bereit erklärt, weitere Artikel zu
verfassen.
Zusammenfassend ist die Sektion „Zellbiologie“
für aktuelle und zukünftige
Entwicklungen in der Deutschen Gesellschaft
für Pneumologie und Beatmungsmedizin
von zentraler Bedeutung. Ihre
„Performance“ im vergangenen Jahr, wie
auch ihr Werdegang seit ihrer Gründung
am 15. Juli 1993 sind durchweg positiv;
ihr Wille zu weiterer Verbesserung und
konstruktiven Beiträgen für die deutsche
Pneumologie ist ungebremst.
Prof. Dr. Bernd Schmeck, Marburg, und
Dr. Holger Müller-Redetzky, Berlin