Pädiatrie up2date 2016; 11(03): 259-279
DOI: 10.1055/s-0042-104572
Entwicklung
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Primärer vesikoureteraler Reflux

Rolf Beetz
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
29. August 2016 (online)

Fazit

Ein VUR stellt in Abhängigkeit vom Refluxgrad einen Risikofaktor für die Entstehung pyelonephritischer Narben dar. Entscheidend für die Langzeitprognose ist die Vermeidung von Nierenparenchymschäden durch rezidivierende Pyelonephritiden. Die heute vielfältigen Behandlungsmöglichkeiten erlauben eine individualisierte, risiko-adaptierte Therapie des VUR. Die antibakterielle Infektionsprophylaxe gehört dabei ebenso zum Spektrum der Behandlungsoptionen wie die endoskopische oder offene operative Refluxkorrektur und ein ausschließliches „watchful waiting“. Der Refluxgrad ist bei weitem nicht mehr das alleinige Kriterium für Indikation und Auswahl der Therapie. Moderne Behandlungsstrategien berücksichtigen daneben Alter und Geschlecht, das Vorhandensein dysplastischer oder pyelonephritischer Nierenparenchymdefekte, die klinische Symptomatik, Blasenfunktionsstörungen und die Häufigkeit bzw. Schwere rezidivierender HWI.