Flugmedizin · Tropenmedizin · Reisemedizin - FTR 2016; 23(01): 6
DOI: 10.1055/s-0042-102301
Magazin
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Weitere Epidemie trotz Impfaktionen – Masern in der demokratischen Republik Kongo

Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
22. Februar 2016 (online)

 

    Die Demokratische Republik Kongo leidet bereits seit Anfang des Jahres 2015 unter einem Masernausbruch. Bis Ende November erkrankten in der Provinz Katanga im Südosten des Landes etwa 40 000 Menschen. Mindestens 474 von ihnen – meist Kinder unter 6 Jahren – verstarben an den Folgen der Infektion.

    Die Masern gehören zum „Expanded Programme on Immunization“ (EPI) der Weltgesundheitsorganisation (WHO), das heißt theoretisch sollte jedes Kind die Möglichkeit einer Masernimpfung besitzen. Faktisch aber hat in weiten Teilen der Provinz Katanga, die annähernd so groß wie Spanien ist und mehr als 10 Mio. Einwohner hat, ein Großteil der Bevölkerung keinerlei Zugang zu irgendeiner Form medizinischer Versorgung. Die Behandlung in den wenigen, überhaupt existierenden medizinischen Einrichtungen ist für die meisten Menschen schlicht nicht zu bezahlen.

    Bereits im Jahre 2011 litt Katanga unter einer Masernepidemie. In Folge dieses Ausbruchs impfte die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen etwa 2,1 Mio. Kinder. Der Erfolg der seither jährlich durchgeführten Impfkampagnen ist in Anbetracht des momentanen Ausbruchs jedoch zweifelhaft.

    Dipl. Biol. Unn Klare

    Quelle: promed


    #