Radiologie up2date 2016; 16(01): 79-92
DOI: 10.1055/s-0042-102042
Kopf/Hals-Radiologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

MRT der Zähne und des Zahnhalteapparats

Dental magnetic resonance imaging
T. Hilgenfeld
,
M. Bendszus
,
S. Hähnel
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Publication Date:
16 March 2016 (online)

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Zusammenfassung

Die zunehmende Verbreitung der digitalen Volumentomografie (DVT) erweitert das Leistungsspektrum der bisherigen zweidimensionalen Zahnbildgebung mittels Röntgenaufnahmen oder Tomogrammen. Dem diagnostischen Mehrwert steht dabei eine erhöhte Strahlenbelastung der Patienten entgegen. Im Gegensatz dazu kommt die MRT ohne ionisierende Strahlen aus und bietet darüber hinaus einen deutlich höheren Weichteilkontrast. Der Nachweis morphologischer und numerischer Zahnveränderungen, die Differenzierung von periapikalen Läsionen und der Ausschluss von Komplikationen von Zahnerkrankungen sind dabei potenzielle Anwendungsgebiete der dentalen MRT. Vielversprechende Ansätze finden sich darüber hinaus beim Nachweis von Karies, der Parodontitis und der Schädigung des N. alveolaris inferior.

Abstract

Growing distribution and utilization of digital volume tomography (DVT) extend the spectrum of clinical dental imaging. Additional diagnostic value, however, comes along with an increasing amount of radiation. In contrast, magnetic resonance imaging is a radiation free imaging technique. Furthermore, it offers a high soft tissue contrast. Morphological and numerical dental anomalies, differentiation of periapical lesions and exclusion of complications of dental diseases are field of applications for dental MRI. In addition, detection of caries and periodontal lesions and injury of inferior alveolar nerve are promising application areas in the future.

Kernaussagen
  • Im Unterschied zu röntgenbasierten Verfahren wie CT und DVT ermöglicht die Dental-MRT eine Darstellung entzündlich veränderter oder durch Tumorgewebe befallener parodontaler Weichteile mit hohem Kontrast ohne Anwendung ionisierender Strahlen.

  • Durch die Möglichkeit der Dental-MRT, pathologische Prozesse zusammen mit den benachbarten Zähnen, Nerven und parodontalen Strukturen in einem Bild zu visualisieren, kann die Methode wichtige Zusatzinformationen liefern.

  • Mit Einschränkungen ist auch eine Visualisierung der Pulpa und somit eine Beurteilung der Zahnvitalität möglich, was mit keiner anderen radiologischen Methode gelingt.

  • Knöcherne Strukturen sind in der Dental-MRT nur indirekt darstellbar.