Zusammenfassung
Die Energieaufnahme kann mittels der Energiedichte der Nahrung manipuliert werden,
da die Nahrungsaufnahme vorrangig von der Portionsgröße und nicht von der enthaltenen
Energie abhängt. Somit stellt das Konzept der Energiedichte einen praktikablen Ansatz
zur Ernährungstherapie in der Gewichtsregulation dar und sollte in der Praxis etabliert
werden.
Einleitung
Das Konzept der Energiedichte wird hinsichtlich der steigenden Prävalenzen von Übergewicht
und Adipositas sowie den damit verbundenen Folgeerkrankungen als Behandlungsstrategie
zur Gewichtsregulation von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung anerkannt. Durch
eine Veränderung der Energiedichte von Mahlzeiten kann bei gleichbleibender Portionsgröße
die faktische Gesamtenergieaufnahme vermindert werden. Aktuell fehlt eine belastbare
Meta-Analyse zur Datenlage von randomisiert kontrollierten Studien (RCT).
Material und Methodik
Der systematische Literaturüberblick wurde nach den PRISMA-Kriterien erstellt. Eingeschlossen
wurden RCT-Studien, die unter kontrollierten Bedingungen die tatsächliche Energieaufnahme
durch Mahlzeiten mit abweichenden Energiedichten untersuchen. Für die Analyse wurde
die aufgenommene Energie und die Portionsgröße für Kinder und Erwachsene getrennt
voneinander berichtet. Ebenso wurde bei der Auswertung zwischen Mahlzeitentypus (Vorspeise
oder Hauptspeise), Dauer der Intervention (einzelne oder mehrere aufeinanderfolgende
Mahlzeiten) und Gewichtsstatus (Normalgewicht (BMI: 18–25 kg/m2) oder Übergewicht (BMI>25 kg/m2)) differenziert.
Ergebnisse
Von 1188 ermittelten Publikationen erfüllten 39 Artikel die Einschlusskriterien.
Die mittleren Energiedichten betrugen 1,11 kcal/g in den energiedichteärmeren Interventionen
und 1,89 kcal/g während den Mahlzeiten mit der höheren Energiedichte.
Die Portionsgröße blieb vorwiegend stetig (54% der Studien) oder zeigte eine Tendenz
zur Zunahme durch Mahlzeiten mit einer niedrigeren Energiedichte (31% der Studien).
Die qualitative Analyse zeigt, dass trotz der konstanten oder zunehmenden Portionsgrößen
während der niedrigeren Energiedichteintervention, die Gesamtenergieaufnahme sinkt
(82% der Studien). Dieser Effekt ist unabhängig von Alter, Mahlzeitentypus, Interventionsdauer
und Gewichtsstatus. Die quantitative Analyse ist noch nicht abgeschlossen und wird
vor Ort präsentiert.