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DOI: 10.1055/s-0041-1733466
V-244 Histologische und immunhistochemische Untersuchungen an humanen Pulmonalgefäßen: physiologische vs. pathologische Gefäße
Hintergrund
Derzeitige Kenntnisse zu histopathologischen Grundlagen der Pulmonalarteriellen Hypertonie (PAH) beruhen größtenteils auf Studien an Autopsieproben oder Lungengewebsschnitten. Ziel dieser experimentellen Arbeit war dahingegen die teilautomatisierte Analyse histologischer und immunhistochemischer Eigenschaften isolierter humaner Pulmonalgefäße.
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Material und Methode
Gegenstand der Untersuchungen waren Segmentpulmonalarterien und -venen einer normotensiven Kontrollgruppe („physiologisch“: n=25), sowie einer Studiengruppe (n=28), deren Gefäße aus pathologischen Explantatlungen gewonnen wurden. Diese Pulmonalgefäße wurden vergleichend auf histopathologische Auffälligkeiten untersucht, wobei der Fokus hier auf atheromatösen Veränderungen der Intima lag. Zudem erfolgte die Ermittlung der Maße von Intima und Media, um eventuelle Verdickungen zu detektieren. Mittels immunhistochemischer Färbungen konnte außerdem die Expression der Rezeptoren Endothelin-A (ETAR) und Endothelin-B (ETBR), sowie der Enzyme Phosphdiesterase-5 (PDE5) und endotheliale NO-Synthase (eNOS) analysiert werden.
In der Auswertung fand Software zur digitalen Mikroskopie und Bildverarbeitung Anwendung.
Nach Durchsicht der Färbungen aller venösen Präparate wurde sich aufgrund des Gefäßwandbaus der Venen, sowie der geringeren Relevanz im therapeutischen Regime der PAH, gegen die weitere Auswertung dieser Gefäße entschieden.
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Ergebnis
In den arteriellen Gefäßen beider Gruppen zeigten sich atheromatöse Auffälligkeiten. Diese waren vermehrt in der Studiengruppe (64%) im Vergleich zur Kontrollgruppe (28%) zu beobachten (p=0,008). Bei der Betrachtung der Schichtdicken lag der Median in der Gruppe der pathologischen Arterien sowohl in der Intima (77,4μm vs. 52,8μm, p=0,001), als auch in der Media (283,4μm vs. 236,6μm, p=0,034) höher als in der Vergleichsgruppe. Die immunhistochemische Analyse der ETR, sowie der PDE5A ergab keine deutlichen Unterschiede zwischen beiden Gruppen. Die Expression der eNOS war verstärkt in der Kontrollgruppe nachzuweisen.
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Schlussfolgerung
Die Studiengruppe zeigte im Vergleich zur Kontrollgruppe gehäuft pathohistologische und proliferative Auffälligkeiten der Gefäßwand. Zudem war eine unterschiedliche Verteilung der eNOS zu beobachten. Diese Kenntnisse zu histologischen und immunhistochemischen Aspekten der Pulmonalgefäße können zu einem besseren Verständnis der pathologischen Prozesse der PAH, sowie zur Weiterentwicklung der Therapiestrategien beitragen.
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Publication History
Article published online:
06 September 2021
© 2021. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart,
Germany