V-227 Klinische Ergebnisse bei Patienten mit nosocomialer COVID-19 Infektion nach thoraxchirurgischen Operationen

Hintergrund

Wenige Daten beschreiben die klinischen Outcomes bei Patienten mit einer COVID-19 Infektion nach thoraxchirurgischen Eingriffen. In der vorliegenden Arbeit berichten wir die Ergebnisse unserer ersten Patienten mit nosocomialer COVID-19 Infektion nach thoraxchirurgischen Operationen.

Material und Methode

Alle Patienten, die eine nosocomiale COVID-19 nach einer thoraxchirurigschen Operation zwischen 1 und 30 November 2020 wurden in diese Analyse eingeschlossen. Die Daten wurden prospektiv dokumentiert und retrospektiv analysiert.

Ergebnis

Insgesamt 39 Patienten wurden in diese Analyse eingeschlossen. Alle Patienten wurden bei Aufnahme negativ auf COVID-19 mittels PCR getestet. Bei 8 Patienten (mittleres Alter 66.5±7, n=7 männlich) wurde eine nosocomiale COVID-19 im postoperativen Verlauf im Rahmen der regelmäßigen Abstriche diagnostiziert.

Die Mortalitätsrate betrug 25%; die überlebenden 6 Patienten wurden in einem guten klinischen Zustand in die häusliche Versorgung entlassen. Ein präoperatives Serum-Albumin unter 3 g/dL, eine offen-chirurgische Operation, eine Sauerstoffsättigung unter 90% bei Diagnosestellung sowie ein CT-Wert unter 20 zeigen eine signifikante Assoziation mit der Mortalität (p=0.037).

Schlussfolgerung

In der vorliegenden Studie, eine nosocomiale COVID-19 Infektionen wurde bei 8 Patienten nach thoraxchirurgischen Eingriffen festgestellt. Sechs Patienten wurden in einem guten klinischen Zustand entlassen, zwei Patienten verstarben infolge eines fulminanten ARDS. Ein niedriges Serum-Albumin, eine offen-chirurgische Prozedur, eine schwere Hypoxämie sowie ein niedriger CT-Wert zeigten eine Assoziation mit der Mortalität. Unsere retrospektive Analyse befürwortet systematisches und häufiges COVID-19 Screening, eine vorsichtige Patientenselektion sowie ein minimal-invasives operatives Vorgehen.

Publication History

Article published online:
06 September 2021