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DOI: 10.1055/s-0041-1733437
P-206 Ein seltener Hämatopneumothorax – Notfall-OP Indikation?
Hintergrund
Der spontane Hämatopneumothorax kann bei verschiedenen Krankheitsbildern auftreten, wie z. B. Marfan
Patienten, malignen Erkrankungen und Metastasen des Thorax, Infektionen, pulmonaler arteriovenöser
Fehlbildung (AVM), Lungenembolie oder auch iatrogen bedingt.
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Material und Methode
In unserer Notaufnahme stellte sich ein 26-jähriger mit thorakalen Schmerzen vor. Im durchgeführten
Röntgen-Thorax zeigte sich ein spontaner Hämatopneumothorax ohne Trauma. Die CT-Thorax-
Untersuchung zeigte apikal bullöse Veränderungen und basal einen Hämatothorax rechts pulmonal. Nach
dem CT wurde die notfallmäßige Indikation zur VATS rechts mit Ausräumung des Hämatothorax, Entfernung
der Bulla und einer apicalen Pleurektomie gestellt.
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Ergebnis
Es erfolgte eine 2-Port-VATS rechts mit zwei 5 mm Trokaren. Dabei konnte eine aktive Blutung
ausgeschlossen werden. Interessant war aber die Ursache der Blutung. Hier konnte eine Bride direkt aus der
Vena cava identifiziert werden. Dort hat sich bereits ein Koagel in der Bride gebildet und die Blutung hatte
sich selbst tamponiert. Zur Sicherheit haben wir an dieser Stelle zwei Clips angebracht. Des Weiteren wurde
die apikal rupturierte Bulla reseziert und eine apicale Pleurektomie durchgefüht. Der intraoperative und
postoperative Verlauf war unkompliziert. Der Patient konnte am 6. postoperativen Tag entlassen werden.
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Schlussfolgerung
Bei einem spontanen Hämatopneumothorax ist die Planung einer notfallmäßigen Operation sinnvoll. Wie in
unserem Fall kann eine einfache unerwartete Diagnose zu einer schnell lebensbedrohlichen Situation führen
falls man nicht schnell handelt.
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Publication History
Article published online:
06 September 2021
© 2021. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart,
Germany