Zentralbl Chir 2021; 146(S 01): S61
DOI: 10.1055/s-0041-1733390
Abstracts

V-151 Onkologische Lungenresektion in Kombination mit Lungenvolumenreduktion

O Kraja
1   Klinik für Thoraxchirurgie Helios Klinikum GmbH Hildesheim, Thoraxchirurgie, Hildesheim, Deutschland
,
A Pfeiffer
1   Klinik für Thoraxchirurgie Helios Klinikum GmbH Hildesheim, Thoraxchirurgie, Hildesheim, Deutschland
,
W Meister
2   Lungenzentrum Helios Klinikum GmbH Hildesheim, Pneumologie, Hildesheim, Deutschland
,
A Aleksanyan
1   Klinik für Thoraxchirurgie Helios Klinikum GmbH Hildesheim, Thoraxchirurgie, Hildesheim, Deutschland
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Hintergrund

In den Frühstadien der Lungenkarzinome liefert nach wie vor die anatomische Lungenresektion das beste onkologische Langzeitüberleben. Es kommt nicht selten vor, dass einige Patienten trotz des Frühstadiums sich lungenfunktionell als „inoperabel“ herausstellen. Bei diesen Patienten wird häufig, wegen der schlechten prädiktiven postoperativen Lungenfunktion, eine limitierte Lungenresektion oder eine stereotaktisch geführte Radiotherapie vorgezogen. Unter diesen befinden sich auch einige Patienten, bei denen ein Lungenvolumenreduktionseffekt durch eine Lungenresektion erreicht werden konnte. In unserer Klinik haben wir bei einigen Patienten eine onkologische Lungenresektion in Kombination mit Lungenvolumenreduktion durchgeführt. Der nachfolgende Beitrag soll das postoperative Outcome bei diesen Patienten zeigen.


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Material und Methode

Im Zeitraum von 03/2018 bis 02/2020 wurden bei 10 Patienten eine anatomische Lungenresektion in Kombination mit LVR durchgeführt. Bei alle Patienten war der Hintergrund ein Lungenkarzinom im Frühstadium mit fortgeschrittenem Lungenemphysem. Das erste Einschlusskriterium war ein heterogenes Lungenemphysem mit Lokalisation des Karzinoms in die Zielregion, oder das benachbarte Segment. Das Zweite ein Nikotinkarenz für mindestens 6 Wochen. Eine homogene Verteilung des Lungenemphysems sollte für den rechtseitigen Oberlappen möglicherweise keine Kontraindikation sein. Die Operationen wurden in der Regel minimalinvasiv mittels uniportalen Zugang durchgeführt.


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Ergebnis

In unserem Patientenkollektiv wurde eine relevante postoperative Verbesserung der Lungenfunktion in kurzen und langen Beobachtungszeitraum dokumentiert. Wir hatten keine 90 Tage postoperative Mortalität. Für den prolongierten Krankenhausaufenthalt war hauptsächlich die persistierende Fistelung verantwortlich.


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Schlussfolgerung

Eine Kombination von onkologischer Lungenresektion und Lungenvolumenreduktion kann sowohl einen lungenfunktionellen als auch einen onkologischen Benefit für die Patienten bedeuten. Für diesen Eingriff liegt die höchste Priorität in der sorgfältigen Patientenselektion, um ein günstiges postoperatives Outcome zu erreichen. Diese Patienten profitieren nicht nur in onkologischen Hinsicht, sondern auch durch relevante Verbesserung der Lungenfunktion, der verbesserten Zwerchfellbeweglichkeit und einer Atemmechanik die im Zusammenhang mit der Karzinomtherapie anders nicht erreicht werden konnte.


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Publication History

Article published online:
06 September 2021

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