Zentralbl Chir 2021; 146(S 01): S50
DOI: 10.1055/s-0041-1733357
Abstracts

V-111 Evaluation der chirurgischen Therapie bei fortgeschrittenen Tumoren des Thymus

T Markowiak
1   Abteilung für Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Regensburg, Regensburg, Deutschland
,
MKA Ansari
1   Abteilung für Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Regensburg, Regensburg, Deutschland
,
R Neu
1   Abteilung für Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Regensburg, Regensburg, Deutschland
,
B Schalke
2   Klinik für Neurologie, Bezirksklinikum Regensburg der Universität Regensburg, Regensburg, Deutschland
,
A Marx
3   Institut für Pathologie, Universitätsklinikum Mannheim der Universität Heidelberg, Mannheim, Deutschland
,
M Ried
1   Abteilung für Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Regensburg, Regensburg, Deutschland
,
H-S Hofmann
1   Abteilung für Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Regensburg, Regensburg, Deutschland
4   Klinik für Thoraxchirurgie, Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg, Regensburg, Deutschland
› Author Affiliations
 
 

Hintergrund

Die chirurgische, komplette Resektion von Thymustumoren stellt bekanntlich den wichtigsten prognostischen Faktor dieser Erkrankung dar. Besonders in fortgeschrittenen Stadien mit einer Beteiligung umliegender mediastinaler Strukturen oder pleuraler Dissemination ist sie jedoch oft nur erschwert durchführbar.


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Material und Methode

In dieser Studie wurden alle Patienten mit fortgeschrittenen Thymustumoren der Masaoka-Koga Stadien III und IV untersucht, die zwischen März 2005 und Oktober 2017 eine radikale Resektion am Universitätsklinikum Regensburg oder dem Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg erhielten. Als primärer Endpunkt wurde der postoperative Resektionsstatus definiert. Sekundäre Endpunkte umfassten die postoperative Morbidität und Letalität sowie das Rezidiv-/Progressionsfreie Intervall und Gesamtüberleben.


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Ergebnis

Insgesamt wurden 74 Patienten untersucht. Von diesen wurden 30 (40,5%) dem Stadium III, 35 (47,3%) dem Stadium IVa (Pleurabefall) und 9 (12,2%) dem Stadium IVb (positive Lymphknoten oder pulmonale Metastasen) zugeordnet. Im Stadium III wurde bei 16 Patienten (53,3%) eine komplette Resektion (R0) erzielt. In den Stadien IVa und IVb wurde bei 24 Patienten (54,5%) eine makroskopische komplette Resektion (R0/R1) dokumentiert. Eine chirurgische Revision war bei 13 (17,6%) Patienten notwendig. Die Letalität während des stationären Aufenthaltes betrug 2,7% (Stadium III: n=1; Stadium IVa: n=1). Das mediane rezidiv-/progressionsfreie Intervall betrug im Stadium III 41, Stadium IVa 43 und im Stadium IVb 20 Monate (p=0.50). Das mediane Gesamtüberleben betrug in den Stadien III, IVa und IVb 131, 89 und 69 Monate (p=0.87). Das mediane Überleben nach R2-Resektion betrug 25 Monate und war damit signifikant kürzer als nach R0- oder R1-Resektion (115 Monate; p=0,003).


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Schlussfolgerung

Fortgeschrittene Tumoren des Thymus können mit einem akzeptablen Risiko für postoperative Komplikationen und einer geringen Letalität reseziert werden. Sowohl im Stadium III als auch im Stadium IV sind die vielversprechenden Überlebensraten abhängig vom erzielten Resektionsstatus.


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Publication History

Article published online:
06 September 2021

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