Rofo 2021; 193(S 02): S92
DOI: 10.1055/s-0041-1732563
Poster GPR 2021

Seltene Differentialdiagnose der skrotalen Raumforderung

Martin Stenzel
 
 

    Einleitung und Ziel: Ein 17 Monate altes Kleinkind wird von den Eltern wegen einer unilateralen Skrotalvergrößerung vorgestellt.

    Methode: Es werden mehrere Sonographien des Skrotum durchgeführt. In der initialen Untersuchung fällt ein solides Substrat im rechten Skrotalfach auf. Der Verdacht auf einen Tumor wird gestellt. In einer kurzzeitig später durchgeführten Kontrolle kann nach Durchführung von B-Bild-, FKDS und kontrastmittelgestützter Untersuchung eine Änderung der Diagnose erfolgen.

    Ergebnis: Aufgrund der Sonomorphologie über das Skrotum hinaus nach kranial, lässt sich eine längliche Struktur nachweisen, die über den linken Leistenkanal bis in den Bauchraum reicht. Die seltene Diagnose einer splenogonadalen Fusion kann allein anhand der Sonographie gestellt werden. Auf weitere Bildgebung kann verzichtet werden.

    Schlussfolgerung: Testikuläre und paratestikuläre Tumore sind im Kindesalter sehr selten zu diagnostizieren. Noch seltener ist das Auftreten einer splenogonadalen Fusion. Kenntnis der Entität und die sorgfältige Untersuchung auch des Leistenkanals lässt die sonographische Diagnose als ausreichend zu. Der zusätzliche Einsatz von Kontrastmitteln erhöht die diagnostische Sicherheit. Aufwändigere MRT-Untersuchungen lassen sich so gut vermeiden.

    m.stenzel@mail.xy-space.de


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    Publication History

    Article published online:
    19 August 2021

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