Einleitung und Ziel: Bislang spielt bei Patienten mit Mukoviszidose (Cystische Fibrose, CF) die abdominelle
MRT aufgrund der langen Akquisitionszeiten und unzureichender Atemanhaltemöglichkeit
keine Rolle in der Diagnostik. Im Rahmen einer Pilotstudie soll die Machbarkeit und
Akzeptanz der abdominellen MRT mit modernen Sequenzen bei Patienten mit CF untersucht
werden.
Methode: In die prospektive MRT-Studie bei 1,5 T (Aera) wurden 16 CF-Patienten (7 m, 9 w;
Alter 12 – 41 Jahre) eingeschlossen. Das Protokoll bestand aus 3 – 5 mm dicker axialer
4-Phasen-DIXON, T2w HASTE und RAVE sowie DWI mit und ohne SMS-Technik (b 800 s/mm²).
Zur quantitativen Analyse wurde SNR bestimmt. Die qualitative Analyse erfolgte mit
Likert-Skala (1 – 5) durch zwei Kinderradiologen. Die Akzeptanzprüfung wurde mit Fragebogen
durchgeführt.
Ergebnis: Die RAVE-T2-Sequenz wies bei den Organen Leber, Niere, Milz und Muskulatur signifikant
höhere SNR-Werte auf als die T2-HASTE. Qualitativ zeigte die RAVE-T2 signifikant weniger
Atemartefakte und eine bessere Bildqualität (p < 0,05). Die DIXON war der RAVE quantitativ
überlegen, qualitativ war die RAVE bei Qualität der Pankreasdifferenzierung und der
Fettsättigung überlegen (p < 0,02). Für die DWI gab es keine quantitativen Unterschiede
i. A. von SMS. Die Bildqualität und die Abgrenzbarkeit der mesenterialen Lymphknoten
war mit SMS-Technik besser bewertet. Die Messzeit der DWI mit SMS war um 49% kürzer
als die Standardsequenz. Pankreas und mesenteriales Fettgewebe waren in der quantitativen
Analyse ohne signifikanten Unterschied. Die mittels Fragebogen ermittelte Akzeptanz
ist insgesamt als hoch einzustufen (Median: 4 – 4,5; Mittelwert: 3,31 – 4,31).
Schlussfolgerung: Im Ergebnis der Pilotstudie kann die abdominelle MRT als ein von CF-Patienten allgemein
gut akzeptiertes Untersuchungsverfahren als machbar eingestuft werden. Aufgrund der
qualitativen Überlegenheit sollte die RAVE-Sequenz als Sequenz mit atemunabhängiger
Bildakquisition bei CF-Patienten bevorzugt werden. Im T2-Kontrast war die RAVE der
Standardsequenz quantitativ überlegen. Die DWI mit SMS ist im quantitativen Vergleich
der Standardsequenz gleichwertig, qualitativ überlegen und hat eine kürzere Messzeit.
theresa.oberreuther@t-online.de