Gesundheitswesen 2021; 83(08/09): 742-743
DOI: 10.1055/s-0041-1732263
Freitag 24.09.2021
Vorträge

Häufigkeit von psychosozialen Belastungen von Eltern sowie Regulationsstörungen von Säuglingen in den ersten Jahren nach Geburt - erste, vorläufige Ergebnisse der SKKIPPI Kohortenstudie

M Bolster
1   Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie, Charité - Universitätsmedizin, Berlin, Berlin, Deutschland
,
J Fricke
1   Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie, Charité - Universitätsmedizin, Berlin, Berlin, Deutschland
,
S Roll
1   Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie, Charité - Universitätsmedizin, Berlin, Berlin, Deutschland
,
A Berghöfer
1   Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie, Charité - Universitätsmedizin, Berlin, Berlin, Deutschland
,
T Reinhold
1   Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie, Charité - Universitätsmedizin, Berlin, Berlin, Deutschland
,
P Vienhues
2   Fachklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, Diako Nordfriesland, Flensburg, Deutschland
,
C Ludwig-Körner
3   International Psychoanalytic University Berlin, Berlin, Deutschland
,
L Kuchinke
3   International Psychoanalytic University Berlin, Berlin, Deutschland
,
F Schlensog-Schuster
4   Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Kindes- und Jugendalters, Universitätsklinikum Leipzig, Leipzig, Deutschland
,
T Keil
1   Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie, Charité - Universitätsmedizin, Berlin, Berlin, Deutschland
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Die ersten Jahre nach der Geburt können für viele Eltern belastend sein. Für Deutschland liegen nur wenige bevölkerungsbasierte Daten zu psychosozialen Belastungen bei Eltern und kindlichen Regulationsstörungen in den ersten 2 Jahren nach der Geburt vor. Daher ist unser Ziel, Häufigkeiten dieser Belastungen und Störungen sowie die Versorgungslage der betroffenen Familien zu untersuchen.

    Methoden In einer prospektiven Kohortenstudie im Rahmen des vom Innovationsfonds geförderten SKKIPPI Projekts wird eine Zufallsstichprobe von 30.000 Eltern mit Säuglingen in Berlin, Leipzig oder Flensburg zur Studienteilnahme eingeladen. In einer 1. Screeningstufe werden Symptome psychischer Belastung der Eltern sowie Regulationsstörungen der Kinder per Onlinefragebogen erhoben. Bei positivem Screening von Mutter und/oder Säugling wird in einer 2. Screeningstufe ein detailliertes Telefoninterview durchgeführt, um mögliche maternale psychiatrische Störungen und Risikofaktoren wie die sozioökonomische Lage und die Inanspruchnahme von Versorgungsangeboten sowie Regulationsstörungen beim Kind zu erfassen. Nach 6 Monaten erfolgt eine Follow-up-Befragung.

    Ergebnisse Die vorläufige Response in der 1. Screeningstufe liegt bei 17,2% (4.933 Mütter, 935 Väter). Davon waren 24% der Mütter und 17,6% der Väter auffällig. 20,2% aller Eltern gaben im Onlinefragebogen starke oder sehr starke Alltagsbelastungen an. Bei 9,2% der Eltern zeigten sich in der 1. Screeningstufe Hinweise auf depressive Symptome und bei 10,3% auf Angstsymptome.

    Fazit Die Erhebung der Häufigkeit psychosozialer Belastungen von Eltern sowie Regulationsstörungen von Säuglingen bietet die Datengrundlage für die Entwicklung präventiver Strategien und eine bedarfsgerechte Gestaltung von spezifischen Versorgungsangeboten.


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    Publication History

    Article published online:
    02 September 2021

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